Basilikum: ist das einfache Küchengewürz ein Gesundheits-Wunderkraut

Basilikum

Wer auch nur gelegentlich italienisch essen geht oder selbst kocht, kennt ihn: den Basilikum. Basilikum wird auch in der asiatischen Küche eingesetzt und findet sich vor allen Dingen in Suppen und Saucen, aber auch als Würze für Fleischgerichte. In der mediterranen Küche in Tomatensaucen verwendet und zum Beispiel in Thailand in Currys, verleiht er vielen Gerichten eine würzige Note. Aber: ist der Basilikum auch ein Gesundheits-Gewinn?

Basilikum im Tee und in Tinkturen

Wenn Sie sich schon ein bisschen mit Pflanzenheilkunde beschäftigt haben, wissen Sie vielleicht, dass Basilikum Appetit und Verdauung anregt, ein „Frauenmittel“ ist und als Tinktur äußerlich bei verschiedenen Hautleiden angewandt werden kann. Basilikum wirkt auch antiseptisch und antiinfektiös.

Basilikum hat sich in meiner Praxis bewährt, um den Nervus vagus anzuregen. Vor einigen Monaten hatte ich eine Dame in den Wechseljahren bei mir, die bedingt durch chronische Verdauungsschwäche, Reizdarm und verschiedene Allergien sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten kontinuierlich an Gewicht verloren hat. Ich verordnete ihr Basilikum-Tinktur einmal täglich drei Tropfen in etwas warmem Wasser. Es stellte sich heraus, dass bereits diese geringe Dosierung bei der vegetativ sensiblen Person des Guten zu viel war! Sie bekam regelrechte Heißhungerattacken. Ich empfahl ihr darauf, alle drei Tage eine Dosis wie beschrieben zu nehmen. Daraufhin normalisierte sich der Appetit.

Dieser Effekt beruht auf drei Eigenschaften, die Basilikum mit der Verdauung anstellt:

Die Magensäure wird gestärkt. Gleichwohl wird das Risiko für Sodbrennen herabgesetzt
die Motilität des Magens - die Magenbewegung - wird koordiniert
wie schon gesagt: der Nervus vagus - der große Bauchnerv - wird in seiner Aktivität angeregt

Den Tee verordne ich eher selten. In dem heißen Wasser werden die arzneilich wirksamen ätherischen Öle kaum herausgelöst. Was bleibt, ist der Appetit anregende Effekt. Ich habe allerdings gelegentlich beobachtet, dass der Tee geschwächten Menschen mit chronischen Verdauungsproblemen oder gar eine Entzündung im Verdauungstrakt eine Stärkung des Appetits bringt. Manche Menschen mit chronischen Darmentzündungen benötigen einen verbesserten Appetit, um nicht zu sehr abzubauen. Aber eine stark erhöhte Enzymproduktion etwa des Magens würde die Schmerzen verstärken. In diesem Fall ist Basilikumtee zwar nicht das Optimum, aber das dem Optimum am nächsten kommende.

Basilikum: Frauen lieben es – aus mehreren Gründen

Man traut dies den Basilikum nicht unbedingt zu. Es ist aber eine Tatsache, dass das Gewürz ein Frauenheilmittel mit einem großen Spektrum ist. Zunächst einmal harmonisiert ist den weiblichen Hormonhaushalt. Dadurch kann es lindernd bei folgenden Beschwerden wirken:

  • Unregelmäßige Regelblutungen und Zwischenblutungen
  • zu starke und zu schwache Monatsblutungen
  • Regelschmerzen und PMS
  • Stimmungsschwankungen und Depressionen, vor allen Dingen vor den „Tagen“
  • einige Male habe ich vernommen, dass das Kraut auch Migräne zu lindern vermag. Es scheint allerdings so zu sein, dass dies nur dann funktioniert, wenn die Migräne im Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus steht.

Der Duft, aber auch die innerliche Einnahme von Basilikum hat darüber hinaus auch noch einen weiteren Effekt: erwirbt Stress lindern macht einen klaren Kopf. Basilikum gehört zu den so genannten „Adaptogenen“ (von „to adapt“, so viel wie anpassen): die Stresstoleranz wird verbessert.

Ein besonderes Schmankerl gibt‘s obendrauf: der Duft von Basilikum soll die Libido anregen!

Basilikum: was es mit dem Immunsystem macht

Jetzt wird es medizinisch: Basilikum enthält drei essenzielle, ätherische Öle: Eugenol, Citronellol und Linaol. Diese drei Öle haben eine gemeinsame Eigenschaft: Sie hemmen Enzyme, die an einer chronischen Entzündung beteiligt sind. Daher können die ätherischen Öle etwa bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises zur Anwendung kommen. Ob sie auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen helfen, ist auf den Prüfstand. Wie gesagt, habe ich mit dem Tee (die sehr geringe Mengen ätherisches Öl enthält) bereits moderate Verbesserungen beobachten können.

Chemikalien können das Krebsrisiko verstärken, etwa an der Haut und an den Schleimhäuten. Bei regelmäßigem Hautkontakt bzw. beim Einatmen steigt das Krebsrisiko bei bestimmten Chemikalien über die Jahre an. Dies betrifft zum Beispiel Arbeiter in umweltmedizinisch gesehen heiklen Arbeitsbedingungen. Die gute Nachricht: Basilikum kann sowohl als frisches Kraut, als auch als Tinktur diese Umwelteinflüsse zumindest zum Teil neutralisieren, was zu einer Verringerung des Krebsrisikos führt.

Eine polnische Studie brachte das Ergebnis, dass die essenziellen ätherischen Öle des Basilikums Bakterienstämme abtöten können, die sich als Antibiotika-resistent erwiesen haben. Basilikum führt darüber hinaus auch einen gewissen Schutz vor Virusinfektionen und vor der Ausbreitung von Pilzinfektionen, etwa Candida, ins Feld.

Basilikum: auch bei degenerativen-und Stoffwechselkrankheiten eine gute Wahl!

Von den genannten Eigenschaften abgesehen profitieren auch ältere Menschen von den gesundheitlichen Wirkungen von Basilikum: auch als Gewürz, als Tinktur, als Kapsel oder als Tee: Basilikum lindert in vielen Fällen ein weites Spektrum von Beschwerden:

  • Herz-Kreislauf: Basilikum verringert in vielen Fällen den Blutdruck und verhilft in manchen Fällen zu einem verbesserten Cholesterinspiegel
  • Diabetes: Basilikum in all seinen Varianten verringert den Triglycerid-Spiegel. Durch die antientzündliche Wirkung wird zudem der Blutzuckerspiegel langfristig abgesenkt
  • Depressionen: Basilikum regt die Ausschüttung von Hormonen und Nervenbotenstoffen an, die das Energieniveau anheben und die Stimmung verbessern

Tulsi-Tee: die asiatische Variante von Basilikum!

Der indische Basilikum wird auch „Heiliger Basilikum“ oder Tulsi genannt. Er wird im Ayurveda schon seit tausenden von Jahren als Heilkraut im Tee eingesetzt. Der Geschmack ist etwas anders als bei westlichen Basilikum: er ist etwas schärfer, erinnert entfernt an Pfeffer, hat dabei gleichzeitig eine Note von Zitronen. Man nimmt einen Teelöffel des getrockneten Krauts für eine Tasse heißes Wasser und lässt diese Mischung 6-10 Minuten ziehen.

Besonders stressgeplagte Personen profitieren von diesem Tee, da er entspannend wirkt. Die Wirkung als „Adaptogen“ (siehe oben) ist noch etwas ausgeprägter als bei normalem Basilikum. Ansonsten wird der Tee auch gerne bei Erkältungen und Zahnfleischentzündungen eingesetzt. Eine Mundspülung mit dem Tee lindert Zahnfleischentzündungen!

Mein Fazit

Jeder, der entweder gerne kocht oder isst, kennt den Basilikum aus der Küche. Bei den heutzutage angepriesenen exotischen „Superfoods“ und Nahrungsergänzungen ist das Wissen um die Heilwirkung dieses Gewürzes allerdings etwas verloren gegangen. Basilikum hat ein weites Spektrum von gesundheitsfördernden Wirkungen. Vor allen Dingen aber lohnt sich seine Anwendung in der Frauenmedizin!

 

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