AHCC – der Geheimtipp bei Krebs?!

Der „Geheimtipp“ bei Krebs: „Active Hexose Correlated Compound“? Krebs zählt zu den größten Gesundheits-Herausforderungen unserer Zeit. Von den etwas über 80 Millionen Deutschen Staatsbürgern werden 27 Millionen im Laufe ihres Lebens irgendwann einmal mit der Diagnose Krebs konfrontiert werden. Es gibt mit Sicherheit viele, sinnvolle Nahrungsergänzungen, die bei Krebs zusätzlich zur normalen Therapie angewandt werden können. AHCC („Active Hexose Correlated Compound“) sucht man allerdings eine Weile. Ich selbst bin auf diese Nahrungsergänzung ebenfalls eher per Zufall gestoßen.

Die Behauptungen, die man im Internet findet, sind teilweise recht vollmundig: „stärkstes bekanntes pflanzliches Stärkungsmittel des Immunsystems“, „erhöht die Zahl der natürlichen Killerzellen um bis zu 900 %“, „verringert die Tumorgröße bis zum vollständigen verschwinden“. Natürlich stellt sich auch hier, wie bei so vielen Nahrungsergänzungsmitteln, die Frage: was ist dran?

Active Hexose Correlated Compound - was ist das eigentlich?

Active Hexose Correlated Compound – abgekürzt AHCC - ist ein ursprünglich aus Japan stammendes Nahrungsergänzungsmittel. Es wird aus dem Gewebe des Shiitake-Pilzes gewonnen. Im alternativmedizinischen Bereich in Japan diese Nahrungsergänzung äußerst populär. Aber nicht nur in Japan, sondern auch in Europa und in den USA und Kanada wird AHCC inzwischen in vielen ganzheitlich orientierten Kliniken eingesetzt: entweder zur Prävention (Vorbeugung) oder aber zur begleitenden Therapie bei Krebserkrankungen. Es handelt sich chemisch gesehen um so genannte „Alpha-Glucane“. Das sind Mehrfachzucker, die teilweise Bereiche des menschlichen Immunsystems stimulieren.

AHCC - warum stolpert man „per Zufall“ kaum über diese Nahrungsergänzung?

Sucht man auf, sagen wir „konventionell“ orientierten Medizin- und Gesundheitsseiten, findet man nicht viel zu dieser Nahrungsergänzung. So heißt es beispielsweise bei „WebMD“: „es gibt nicht genügend Informationen darüber, wie AHCC eigentlich wirkt. Einige behaupten, es würde die Aktivität der natürlichen Killerzellen erhöhen. Mittels Tierversuchen wurde abgeleitet, dass AHCC leberschützend wirkt und eventuell Diabetes verhüten kann.“

Das war es auch schon von der „berühmten“ internationalen Seite „WebMD“ zum Thema AHCC. Wie aber ist es tatsächlich? Die englischsprachige Plattform PUBMED führt immerhin 83 Studien auf, in denen AHCC eine definitive Wirkung auf das Immunsystem nachgewiesen wird. Das ist eigentlich für ein rein pflanzliches Präparat eine recht deutliche Datenlage.

Klinische Daten - für welche Krankheiten kann AHCC nützlich sein?

Geht man die Studien der Reihe nach durch, findet man positive Resultate für folgende Krankheiten und Störungen:

  • Stimuliert das Immunsystem bei Verbrennungen und hilft, diese schneller zu heilen
  • unterstützt die Wirkung der Chemotherapie bei Leberkrebs
  • fördert eine Immunantwort bei Epithelzellen des Dickdarms
  • hat positive Effekte bei Colitis-Erkrankungen, die mit einer Erhöhung der Lymphozyten einhergehen
  • macht Chemotherapie effektiver bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
  • hemmt das Wachstum von Brustkrebs
  • reguliert die Ausschüttung von Stresshormonen bei akuten Problemen des Immunsystems
  • stimuliert die Produktion von Antikörpern bei und nach Impfungen
  • hemmen zusammen mit bestimmten Darmbakterien (Bifidobakterien) akute und chronische Colitis
  • mildern die Nebenwirkungen von Chemotherapeutika und immunsuppressiven Medikamenten, unter anderem den Haarverlust nach Chemotherapie
  • stimulieren ein geschwächtes Immunsystem gegen eine systemische Pilzerkrankung, zum Beispiel mit Candida.

Teilweise wurden die Versuche mit Mäusen, teilweise unter Laborbedingungen vorgenommen. Einige Versuche wurden jedoch auch an Menschen vorgenommen. Besonders die positiven Effekte bei Leberkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs, denen die Mehrheit der Studien gilt, stehen im Vordergrund. Außerdem scheint AHCC die schädlichen Nebenwirkungen einer Chemotherapie abzumildern.

Zusammengefasst: ist AHCC eine Empfehlung wert?

Von selbst kommt man nur schwer auf diesen Wirkstoff, wenn man nicht gerade zufällig darüber stolpert. Bei mir war dies der Fall, als ich im englischsprachigen Internet auf der Suche nach Mitteln gegen Haarausfall war. Dass ich dabei ausgerechnet über AHCC gestolpert bin, finde ich jetzt noch erstaunlich.

Es ist schwer, ein solches Medikament im Selbstversuch zu testen, da die therapeutischen Effekte mit Sicherheit Zeit brauchen. Sollten Sie wie auch immer geartete Probleme mit dem Immunsystem haben, empfehle ich Ihnen einen 4-Wochen-Test mit AHCC. Dieses bei eher alltagsorientierten Problemen wie immer wiederkehrenden Blasenentzündungen, Infektabwehrschwäche oder einer Pilzerkrankung. Nach vier Wochen sollten Sie mit dem Präparat eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome feststellen.

Mein Fazit

AHCC als das „beste pflanzliche Präparat, das auf das Immunsystem wirkt“ zu bezeichnen, halte ich für übertrieben. Dafür ist die Datenlage zu dünn. Allerdings können wir eine Menge von sekundären Pflanzenstoffen lernen. Die Medizin hat gerade erst damit begonnen, die Wirkung solcher Präparate systematisch zu untersuchen. In der Naturheilkunde haben wir damit einen enormen Vorsprung. Präparate wie AHCC „wirken“, klinisch gesehen. Doch sollte man in ihnen keineswegs ein Wundermittel sehen!

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