Natürliche Hilfe bei Tinnitus

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Es brummt, es saust, es singt, es pfeift – und es nervt. Die Rede ist von Ohrgeräuschen, oder medizinisch: Tinnitus. Top-Gesundheitstipps sagt Ihnen, wo die innere Geräuschkulisse herkommt – und was Sie dagegen tun können!

 

Tinnitus bekommt man bei Stress – oder?

Es ist so etwas wie ein Allgemeinplatz: Tinnitus muss etwas mit Stress zu tun haben! Tatsächlich bekommen viele Menschen, die überhaupt mit dem Problem zu tun haben, in Stressphasen regelrechte Anfälle.

Tinnitus hat zweifelsfrei etwas mit Stress zu tun - aber man muss den Stress-Begriff erweitern. Viele Menschen verstehen unter Stress psychologischen Stress. Aber das ist nur teilweise korrekt: tatsächlich ist Tinnitus meist einer Kombination aus psychologischen Stress und organischem Stress geschuldet. Wäre es anders, müsste jeder Tinnitus haben.

Tinnitus: hier die wichtigsten Gründe

Meist ist es so, dass organischer Stress und psychischer Stress sich gegenseitig ergänzen, wenn es um das Thema Tinnitus geht. Hier die wichtigsten Gründe, warum sich ein Tinnitus entwickelt:

  • Längere Phasen von psychischem Stress

  • Nackenverspannung und damit einhergehende Durchblutungsstörungen

  • Blockaden im Bereich der oberen und mittleren Halswirbelsäule

  • Probleme mit dem Kiefer, den Zähnen oder den Kiefergelenk

  • Nächtliches Zähneknirschen

  • Probleme mit dem Mittelohr bzw. Innenohr, beispielsweise nach Infekten

  • Chronische Nebenhöhlenprobleme

  • Durchblutungsstörungen

Fast immer treten mehrere dieser Ursachen kombiniert auf.

 

Das Wechselspiel zwischen psychischem und organischen Stress

Wenn Sie unter Stress leiden, wird der Sympathikus-Nerv aktiviert. Der wiederum sorgt für eine erhöhte Muskelspannung. Der Nacken verspannt sich, man zieht unbewusst die Schultern hoch und nach vorne. Dadurch entsteht eine Situation verschlechterter Durchblutung im Kopfbereich. Besonders, wenn Sie sich konzentrieren müssen, eine schlechte Situation: durch das schlechtere Konzentrationsvermögen wird der Alltag als noch stressiger empfunden. Die Spannung in der Nacken- und Schultermuskulatur steigert sich. Ein Teufelskreis entsteht.

Blockaden der Halswirbelsäule erzeugen Tinnitus - wie es dazu kommt

Wir alle müssen mal den Hals drehen. Im Straßenverkehr geht es gar nicht anders. Bis die Muskulatur des Nackens durch den Stress jedoch verspannt, kommt es häufig und spontan zu Blockaden der Halswirbelsäule. Im Alltag werden diese häufig gar nicht groß bemerkt, aber wenn wir den Kopf drehen müssen, bemerken wir einen Schmerz und einen eingeschränkten Bewegungsspielraum. Auf meinen diversen Seminaren zum Thema manuelle Therapie habe ich gelernt, dass vor allen Dingen die oberen beiden Halswirbel, der Atlas und der Axis, bei Blockaden Probleme mit Ohrgeräuschen erzeugen können. Der zweite Halswirbel tut dies direkt - die Nerven, die an ihm entlanglaufen, versorgen das Ohr und das Gleichgewichtsorgan. Der erste Halswirbel tut dies indirekt: hinter den Querfortsetzen des ersten Halswirbels liegen Nervengeflechte, bei denen Druck einen Stressreiz verstärkt und so zu mehr Verspannung führt. Sind diese Halswirbel blockiert, ist der Nacken häufig extrem verspannt.

Tinnitus: die Sache mit der Durchblutung

Meiner Beobachtung nach ist es wesentlich häufiger so, dass Tinnitus spontan durch Stress und damit verbundene verschlechterten Durchblutung entsteht als durch degenerative, langfristige Prozesse. Sicher: der Zustand der Blutgefäße trägt einen gewissen Teil zu den Ohrgeräuschen bei. Jedoch liegt der weitaus größere Teil in der Verspannung der umgebenden Muskulatur, in Störungen und Blockaden von Hals und Kiefer sowie in der Verengung von Blutgefäßen durch Stressreize. Die Frage ist: was kann man tun?

Meine Top-7-Tipps zur Behandlung von Tinnitus!

 

1

Suchen Sie die Entspannung!

Meiner Praxiserfahrung nach möchte Stress erst durch adäquate Bewegung abgebaut werden, bevor man sich einen Verfahren der Entspannung hingibt: Qi Gong (sehr effektiv!), Yoga, Autogenes Training, Meditation. Eine Viertelstunde bis 20 Minuten intensive Bewegung, gefolgt von einer der genannten Methoden zur Entspannung - und dieses jeden Tag - sollten nach einer Weile Linderung bringen.

2

Überprüfen Sie, ob Ihre Halswirbelsäule blockiert ist!

Können Sie den Kopf nach rechts und nach links gleich weit drehen? Haben Sie keine Schmerzen beim Drehen? Wenn Sich ein Tinnitus leiden, ist es eher unwahrscheinlich. Oft können Sie den Kopf nicht so weit nach rechts oder nach links drehen. Ist dies der Fall, begeben Sie sich in die Behandlung eines erfahrenen Wirbelsäulentherapeuten!

3

Überprüfen Sie auch den Kiefer

Schmerzen beim Kauen auf einer Seite, ein Druck im Kieferbereich oder sogar Zahnschmerzen sind untrügliche Zeichen dafür, dass hier etwas nicht stimmt. Eventuell müssen Sie hier zweigleisig fahren: ein Kieferorthopäde kann beispielsweise durch das Anpassen einer Beißschiene dafür sorgen, dass nächtliches Zähneknirschen der Vergangenheit angehört. Ein Osteopath kann dafür sorgen, dass das Kiefergelenk sich entspannt und „richtig sitzt“.

4

Sorgen Sie für eine verbesserte Schlaftiefe

Da Tinnitus mit ziemlich großer Sicherheit auf irgend eine Form von Stress zurückgeführt werden kann, lohnt es sich fast immer, die Schlaftiefe zu optimieren. Serotonin, Melatonin und GABA sind die wichtigsten Nervenbotenstoffe, die den Schlaf optimieren. Vorstufen davon sind Kombinationen von Vitaminen, Aminosäuren und Spurenelementen wie beispielsweise Vitamin B6, L-Theanin, Zink, Magnesium. Es geht Nahrungsergänzung mit Kombinationspräparaten!

5

Ernähren Sie sich eher leicht

Die Erfahrung lehrt: wenn Sie objektiv und subjektiv unter Stress zu leiden haben, fahren Sie mit einer leichten, überwiegend fettarmen und größtenteils vegetarischen Ernährung besser. Der Grund: der übererregte Sympathikus-Nerv wird auf eine normale Aktivität zurechtgestutzt durch eine leichte Ernährung!

6

Empfohlene Nahrungsergänzungen: Adaptogene und Enzyme

Adaptogene sind Präparate, die Stressresistenzverbesserung. Zu ihnen zählen beispielsweise Vitamin B5, B12, L-Tyrosin, Rhodiola rosea, sibirischer und echter Ginseng, Magnesiumthreonat, Lecithin. Der subjektive Stress schwächt sich ab, die Muskulatur im Kiefer, Nacken und Schultern kann sich entspannen. Enzyme wie Papain, Bromelain, Rutin, Enzyme aus Rechtsregulat verbessern die Durchblutung im Kopfbereich und sind meiner Erfahrung nach effektiver als beispielsweise Gingko.

7

Lassen Sie eventuell vorhandene Nebenhöhlenprobleme behandeln

Wenn die Kategorien Stress und verschlechtere Durchblutung, Verspannungen und Blockaden überwiegend oder vollständig ausgeschlossen werden können, lohnt es sich, einen Blick auf die Stirn- und Nebenhöhlen zu werfen, eventuell sogar auf die Zähne. Hier findet man immer mal wieder das, was man in der Naturheilkunde als einen „Herd“ bezeichnet. Liegt das Problem in den Zähnen, benötigen Sie einen ganzheitlich arbeitenden Zahnarzt. Wenn das Problem in den Nebenhöhlen liegt, ist mit ziemlicher Sicherheit ein alter, immunologischer Prozess noch „am Kochen“. Wenn dies der Fall ist, sollte man immer auch einen Blick auf den Darm werfen. Oft ist die Darmflora verändert. Eine Darmsanierung wird daher mit großer Wahrscheinlichkeit dieses Problem zumindest deutlich lindern!

Mein Fazit

Es ist falsch, Tinnitus allein auch psychologischen Stress zu schieben. Organische und psychologischer Stressfaktoren verstärken sich meiner Beobachtung nach gegenseitig. In der Therapie ist es wichtig, Blockaden sowie die Durchblutung zu verbessern vor allen Dingen sich zu entspannen. Die Stressresistenz kann optimiert werden, die Schlaftiefe verbessert. Nutzt dies alles nichts, sollte man mal einen Blick auf die Nebenhöhlen und eventuell bestehende chronische immunologische Prozesse werfen!

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