Vitamin-D Mangel - Was Sie dagegen tun können!

Vitamin_D_Mangel

Als ich im Herbst vergangenen Jahres, als die Medien (vergeblich) versuchten die Schweinegrippe-Hysterie zu schüren, empfahl ich einer Patientin, mit Vitamin D gegen Grippe vorzusorgen. Als diese mit dem Wunsch nach Vitamin D „zur Stärkung der Abwehr“ an ihre Apothekerin herangetreten ist, hat diese sie nur verständnislos angesehen. Nicht einmal drei Monate später war Vitamin D, das eigentlich ja ein Hormon ist, in aller Munde. Nicht nur zum Knochenaufbau. Sondern auch für viele andere Funktionen.

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Für diese Eigenschaft ist Vitamin D in den Fokus der Medizin gekommen

Vitamin D, klar! Da war irgendetwas…Kalziumstoffwechsel, Knochenaufbau. Diese Eigenschaft von Vitamin D, eigentlich ein Hormon, ist schon lange bekannt, und auch schon lange gibt es Kombinationspräparate eigentlich für Osteoporosepatienten: Kalzium + D3. Doch in den letzten Monaten ist es aufgrund einer anderen wichtigen Eigenschaft in die Aufmerksamkeit der Medizin und der Wissenschaft gelangt:

Nur mit ausreichend Vitamin D im Körper können T-Zellen, wichtige Zellen im Immunsystem, aktiviert werden. Das funktioniert so. Trifft eine so genannte „undifferenzierte“ T-Zelle (das ist eine T-Zelle, die sich im Abwehrkampf gegen Erreger noch nicht spezialisiert hat) auf einen Krankheitserreger, fährt sie sozusagen ihre Antennen aus, um Vitamin D zu „suchen“. Ist ausreichend Vitamin D vorhanden, findet eine Reaktion statt. Die Zelle spezialisiert sich und bekommt einen Teilungsreiz, sie vermehrt sich, um sehr gezielt im Kampf gegen den Erreger, den sie erkannt hat, aktiv zu werden.

Wenn Vitamin D aber fehlt, kommt diese Reaktion nicht zustande. Die T-Zelle bleibt in einem schlafähnlichen Zustand, undifferenziert, zumindest kann sie die Erreger nicht adäquat angreifen. Weswegen es auch bei Infektionskrankheiten eine wichtige Rolle spielt. Lange wurde die Rolle von Vitamin D verkannt beziehungsweise ignoriert, heute wird sie auch in die Forschung von Autoimmunerkrankungen eingebunden.

Bei Morbus Crohn und Multiple Sklerose…

Stichwort: Autoimmunerkrankungen. Das sind Erkrankungen, wo das Immunsystem fehlgeleitet ist, anders reagiert, eigene Körperstrukturen statt dem Organismus fremde Angreifer attackiert. In den USA wird es teilweise schon als Nahrungsergänzung bei der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn und bei Multiple Sklerose eingesetzt. Der Deutsch Asthma- und Allergiebund empfiehlt, sich öfter ohne Sonnenschutz eine Weile der Sonne auszusetzen, um in der Haut Vitamin D aufzubauen.

Sonnenschutzmittel verhindern nämlich nicht nur Sonnenbrand, sondern auch, dass Vitamin D in der Haut in ausreichender Menge gebildet wird. Und Sonne, die ist bei uns – das haben wir dieses Jahr (leider) sehr gut gesehen, ein ziemlicher Mangelfaktor. Mangel scheint auch bei den oben genannten Krankheiten an diesem Vitamin zu bestehen.

Und der verhindert, dass das Immunsystem „spezifisch“, das heißt zielgenau reagiert. Weswegen wohl auch die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass es versehentlich eigene Körpergewebe angreift. Vitamin D wird neuerdings auch bei Psoriasis und Autoimmun-Diabetes Typ 1 empfohlen.

Sonnenmangel im Winter

Vitamin D wird in der Haut bei Besonnung aus seiner Vorstufe gebildet. Die Sonne scheint in unseren Breiten nicht nennenswert während der Wintermonate. Ein zusätzlicher Grund, warum die Grippe von November bis Februar auftritt. Und ein zusätzlicher Grund, Vitamin-D-reiche Nahrungsmittel in den Speiseplan mit aufzunehmen, beispielsweise fetter Seefisch wie Makrelen, Sardinen, Sardellen - oder Ei. Oder, wenn das nicht funktioniert, zu ergänzen.

Bedarf und Grenzen

50 mcg (Mikrogramm, das sind Millionstel Gramm) sind bei Erwachsenen als Obergrenze für die langfristige tägliche Aufnahme zu sehen, das heißt, auf Dauer. Und obwohl einige Experten zu einer Aufnahme von bis zu 100 mcg raten, bin ich skeptisch. Denn Vitamin D als ein fettlösliches „Vitamin“ (besser: Hormon) kann durchaus bei längerer Überdosierung Vergiftungserscheinungen erzeugen: Nierenschädigung, erhöhte Kalzium-Werte im Blut, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Erbrechen und Verstopfung, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Bluthochdruck und Wachstumsstörungen bei Kindern.

Über die Dosis, ab der diese Vergiftungserscheinungen langfristig erzeugt werden, herrscht derzeit noch Unklarheit. Mit Dosen bis maximal 50 mcg täglich für über 10-Jährige, sowie bis 25 mcg täglich für unter Zehnjährige sind Sie allerdings in jedem Falle auf der sicheren Seite. „Gebraucht“, sprich: minimal benötigt, werden je nach Alter 5 bis 12 mcg täglich.

Mein Fazit

Vitamin D ist nicht nur für die Knochen wichtig. Eigentlich ein Hormon, koordiniert es verschiedene Faktoren des Fettstoffwechsels und hilft bei der Differenzierung so genannter immunkompetenter Zellen. Da die meisten von uns eher einen Mangel als einen Überschuss haben, wird die Nahrungsergänzung mittlerweile sogar von der deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen. Vor allem zwischen Oktober und April sind viele Menschen gut beraten, 1000 internationale Einheiten täglich zu ergänzen!

 

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