Vitaminpillen: Sinnvoll oder gar schädlich?

Vitaminpillen

Irgendjemand hat mir mal gesagt: „Eine schlechte Ernährung, die durch Vitaminpillen ergänzt wird, ist immer noch besser, als eine schlechte Ernährung ohne Vitaminpillen!“ Was einen gestandenen Heilpraktiker zum Schmunzeln anregt, kann einen Normaldenkenden, der mit Gesundheit nichts am Hut hat, zu der irrigen Annahme verleiten, Vitaminpillen wären in jedem Falle gut. Sind Sie aber nicht!

Ehrlich gesagt, kann ich mich mit Vitaminpillen nicht recht anfreunden…

Ich finde, dass man, wenn man Nahrungsergänzungen zu sich nimmt, das mit einem bestimmten Ziel verbinden sollte. Einen „rundum-Gesundheitsschutz“ durch eine „ausgewogene“ Vitamin- und Mineralstoffmischung gibt es nämlich nicht. Gesundheit beinhaltet viel mehr als nur alle Vitamine und Mineralstoffe in der richtigen Menge. Aber sicher gibt es bestimmte Fälle, da ist mit in jedem Fall besser als ohne, bspw. bei Verdauungskrankheiten.

Im gehobenen Lebensalter bei entsprechendem Enzymmangel. Bei einseitiger Ernährung. Bei sportlicher Aktivität und so weiter. Wenn der Körper an seine Grenzen kommt, weil er bestimmte Mikronährstoffe nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung hat, lohnt sich die Nahrungsergänzung in solchen Fällen. Allerdings lohnt sie sich dann auf keinen Fall, wenn das Falsche drin ist:

Süßstoffe (Ausnahme: Xylit)

Süßstoffe haben wirklich keinen erkennbaren Vorteil gegenüber Zucker. Nicht einmal bei Diabetikern. Sicher, sie haben weniger Kalorien als Zucker, aber sie überlisten unser gesundes Appetitempfinden und führen sogar zu noch mehr Heißhunger auf süß. Außerdem führen Sie ab, bestehen aus gesundheitsschädlichen Stoffen wie beispielsweise umgebauten Aminosäuren – und vor allen Dingen schmecken sie schlecht. Wer schon einmal ein mit etwas Fruktose gesüßten Eistee und einen mit künstlichen Süßstoffen gesüßten „nebeneinander“ getrunken hat, wird staunen, wie schlecht Süßstoffe schmecken!

Natriumselenit

Selen ist ein Spurenelement mit starkem Zellschutzpotential, das in ausreichender Menge vielen Krankheiten vorbeugt. In der Form von Natriumselenit ist es allerdings als „leicht giftig“ klassifiziert. Es kann die Verdauung beeinträchtigen, zu belegter Zunge und Mundgeruch führen und außerdem in höheren Mengen das Erbgut angreifen. Es reichert sich in der Leber an und wirkt dort schädigend. Zu hohe Dosen dieses zugesetzten, künstlich veränderten Minerals können ersten Einschätzungen zufolge sogar das Diabetes-Risiko vergrößern.

Magnesiumstearat

Magnesiumstearat ist – im Gegensatz zur dem, was man eigentlich annehmen sollte – keine Nahrungsergänzung! Es ist ein Bestandteil, der Nahrungsergänzungen zugesetzt ist, um die Maschinen, die sie herstellen und verarbeiten, geschmeidiger am Laufen zu halten. Magnesiumstearat ist keine Magnesiumquelle für den Körper, im Gegenteil kann es sogar den menschlichen Darm nach und nach der Fähigkeit berauben, Nährstoffe optimal aufzunehmen.

Titandioxid

Titandioxid ist auch so ein völlig überflüssiger Zusatz. Offiziell als E 171 klassifiziert, steht es auf dem Index, Autoimmunerkrankungen wie Hauterkrankungen (Ekzem, Neurodermitis, Psoriasis), allergische Erkrankungen, rheumatologische Erkrankungen und einige psychische Erkrankungen wie Epilepsie und Depressionen zu verstärken, wenn nicht (mit) auszulösen. Wenn Sie schon eine Neurodermitis oder eine Psoriasis haben, sollten Sie mal nachschauen, ob die Tatsache, dass Ihre Haut mal wieder „blüht“ nicht diesem Nahrungsmittelzusatz angelastet werden kann...

Gesunde Ernährung ist einfach unersetzlich, beziehungsweise Nahrungsergänzungen sind kein Ersatz für eine gesunde Ernährung. Wenn Sie hohe Mengen Selen zu sich nehmen wollen, versuchen Sie im Übrigen ein leckeres Thai-Curry-Gericht (aber besser zum selbst kochen). Sowohl in der Kokosmilch als auch in den Gewürzen der Curry-Mischungen ist reichlich Selen enthalten! Wenn Sie noch Nüsse, wie etwa Cashews hinzugeben, wird es noch mehr Selen!

Mein Fazit

Über die Notwendigkeit von Vitaminpräparaten kann man streiten. In manchen Fällen sind sie sicherlich angezeigt, für den Otto-Normalverbraucher aber in aller Regel überflüssig. Richtiggehend schädlich können sie werden, wenn sie bestimmte Zusätze enthalten: beispielsweise Titandioxid, Natriumselenit oder Magnesiumstearat. Richtig problematisch wird es mit künstlichen Süßstoffen wie beispielsweise Aspartam!

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