Chili – ein Gewürz für Ihre Gesundheit?!

Chili

Man kann sie nur lieben oder hassen - wenn die Rede auf scharfe Gewürze kommt, sind die Gemüter gespalten. Aber ob man nun Scharfes liebt oder es nicht leiden kann: auf die Idee, dass die beißende Schärfe wohl tuende gesundheitliche Effekte entfalten kann, kommen nur die wenigsten. Dabei haben gerade Chilischoten definitiv medizinische Wirkungen!

Chili – ein höllisch scharfes und sehr gesundes Gewürz

Chili, mit dem botanischen Namen Capsicum annuum, ist eines der schärfsten Gewürze der Welt. Traditionell wird der Schärfegrad eines Gewürzes in „Scoville-Einheiten“ gemessen. Gute Chilis haben deren etwa 50.000. Die beißende Schärfe hat die Chilischote dem Gehalt an „Capsicain“ zu verdanken – dem stärksten „Scharfmacher“ der Natur. Für die meisten von uns ist der Genuss von Chilischoten pur nicht tolerabel. Als Gewürz für exotische Speisen, etwa die mexikanische oder thailändische Küche, finden die kleinen scharfen Schoten jedoch viel Anklang.

Gerade das für viele unangenehm scharfe Capsicain ist jedoch die zentrale, gesundheitsfördernde Komponente. Capsicain hat folgende, gesundheitsfördernde Eigenschaften:

  • Capsicain ist schmerzstillend, und zwar durchaus vergleichbar mit anderen, entzündungshemmenden Medikamenten
  • Capsicain bekämpft Krebszellen, regt deren organisierten Zelltod an und verhindert ihre Vermehrung. Diese Eigenschaft wurde besonders für Zellen von Prostatakrebs dokumentiert
  • Capsicain bekämpft Nebenhöhlenentzündung und chronisch verstopfte Nebenhöhlen. Es regt die Sekretion von Schleim an und hilft dabei, eine chronisch verstopfte Nase von Schleim zu befreien. „Der Schnupfen kommt in Fluss“, könnte man sagen
  • Capsicain bekämpft chronische Entzündungen: positive Wirkungen sind für entzündlich-rheumatische Erkrankungen, Psoriasis und die Begleiterscheinungen und Folgen von Diabetes Typ 2 (Altersdiabetes) dokumentiert
  • Capsicain scheint Magen- und Darmgeschwüre zu bekämpfen. Capsicain zählt zu den natürlichen Substanzen, die Helicobacter pylori bekämpfen. Es wird vermutet, dass Capsicain auch zur Linderung von Erkrankungen wie Morbus Crohn beitragen kann. Diese Vermutung harrt jedoch einer genaueren Untersuchung.
  • Capsicain regt den Stoffwechsel an und kann beim Abnehmen helfen und nicht zuletzt
  • Capsicain schützt das Herz, die Gefäße und kann LDL („schlechtes“ Cholesterin) bei übergewichtigen Personen reduzieren

Chilis – neben Capsicain enthalten sie noch weitere, gesundheitsfördernde Wirkstoffe

Aber Capsicain ist nur eine gesundheitsfördernde Komponente in Chilis. Darüber hinaus enthalten Chilis erhebliche Mengen an Vitamin C, was freie Radikale im Körper bekämpft, das Immunsystem bei der Arbeit unterstützt und beim Aufbau von Kollagen hilft. Außerdem enthalten Chilis Vorstufe von Vitamin A und reichlich Carotinoide, wie Lutein, Xeaxanthin und Betacarotin. Damit schützt der Verzehr von Chilis die Augen und die Schleimhäute.

Chilis sind darüber hinaus reich an Spurenelementen. Besonders Mangan, Kalium, Magnesium, Kupfer und Eisen kommen in erwähnenswerten Mengen in Chilis vor. Diese Mineralstoffe unterstützen den Körper dabei, Enzyme zu bilden, den Stoffwechsel anzuregen und zu entgiften.

Was kaum bekannt sein dürfte: Chilis enthalten auch verschiedene B-Vitamine. B-Vitamine werden normalerweise eher tierischen Nahrungsmitteln zugeordnet. Chilis enthalten Vitamin B1, B2, B3 und B6 - wichtig für die Funktion von Nerven, Schleimhäuten und den Stoffwechsel besonders von Kohlenhydraten und Fetten. Die Kombination von diesen Vitaminen und den enthaltenen Spurenelementen regen zudem die Bildung von Hormonen und Hormon-Vorstufen an: GABA, Serotonin, Melatonin, Dopamin. Dies sorgt für eine gesunde Schlaftiefe und eine erhöhte Stressresistenz!

Chilis gegen Magengeschwüre?!

Sollten Sie zu den bedauernswerten Patienten gehören, die schon einmal an einem Magengeschwür gelitten haben oder aktuell leiden, wird sich Ihnen beim Gedanken an Chilis bereits der Magen umdrehen. Interessanterweise gibt es jedoch keine medizinischen Hinweise darauf, dass Chilis Magengeschwüre auslösen oder verstärken können. Im Gegenteil: eine Studie aus Singapur aus dem Jahr 2006 kam zu dem Schluss, dass indische oder malaysisch-stämmige Bevölkerungsanteile eine um 60-70 % geringere Gefährdung für die Ausbildung eines Magengeschwürs haben als chinesisch-stämmige. Die Ersteren konsumieren wesentlich mehr Chilis.

Die Studie erwähnt auch, dass Chilis im Magen und im Körper im Allgemeinen basischer wirken und die Sekretion von Magenschleim anregen. Dies schützt die Magenschleimhaut eher, als sie zu reizen.

Wie auch immer, in der Praxis habe ich beide Reaktionen erlebt - sowohl positiv, als auch negativ.

Gründe, lieber keine Chilis zu verzehren…

Das ist ganz wie in der Medizin. Das Medikament, das allen hilft, gibt es nicht. Genauso ist es mit Nahrungsmitteln mit gesundheitlicher Wirkung. Einige Personen sollten den Verzehr von Chilis oder allgemein sehr scharfen Gewürzen vermeiden.

  • Reizdarmpatienten
  • Patienten mit einem chronischen Erschöpfungssyndrom
  • Patienten mit Migräne oder Epilepsie
  • Patienten, die zu Hypoglykämie (Unterzucker) neigen
  • kleine Kinder
  • während der Schwangerschaft und der Stillzeit
  • Patienten, die zu anfallsweisem, vegetativ gesteuertem Bluthochdruck neigen (funktionelle Herzbeschwerden)
  • Patienten mit offenen Wunden an den Schleimhäuten, Aphten etc.

Zu den Selbstverständlichkeiten im Umgang mit den kleinen, höllisch scharfen Schoten zählt natürlich auch, mit sehr geringen Mengen zu beginnen, nach der Berührung oder Verarbeitung von Chilis nicht die Augen zu reiben und rasch die Hände zu waschen!

Mein Fazit

Schärfe ist nicht jedermanns Sache. Unbestreitbar ist es jedoch, dass Chilis im Besonderen und scharfe Gewürze im Allgemeinen handfeste positive Wirkungen auf die Gesundheit haben. Wer von der Gesundheit des Chilis profitieren will, ohne sich auf die Schärfe einzulassen, der erwäge eine Nahrungsergänzung!

 



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