Divertikulitis & Divertikulose - Hilfe aus der Natur!

Divertikulose

Divertikulose: was ist das?

Divertikulose ist eine Darmkrankheit, die überwiegend Menschen im Alter ab dem 55. des 65. Lebensjahr betrifft. Bei jüngeren Personen ist sie eher selten. Im Dickdarm finden sich kleine Ausstülpungen, die so genannten Divertikel. Dies ist völlig normal und nicht krankhaft. Mit zunehmendem Alter können sich diese Divertikel allerdings vergrößern. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

  • Grundsätzlich eine Bindegewebsschwäche, eventuell auch eine Venenschwäche
  • Stuhlunregelmäßigkeiten: Neigung zu Verstopfung, oder Durchfall, oder beides im Wechsel
  • Ein erhöhter „intraluminaler“ Druck. Das ist ein Druck innerhalb des Darms, etwa ausgelöst durch Blähungen. Diese wiederum können die Folge einer chronischen Verstopfung oder einer veränderten Darmflora, meistens beides in Kombination, sein.

Auch in dieser vergrößerten Form machen die Divertikel keinerlei Beschwerden. Es kann jedoch sein, dass die vorgenannten Beschwerden zum Selbstläufer werden, beispielsweise Verstopfung und Durchfall oder auch verstärkte Blähungen. Das liegt daran, dass sich zwischen den Divertikeln häufig Kot absetzt, der zur Vermehrung bestimmter Darmbakterien und eventuell auch zu verstärkter Ausbildung von Blähungen, aber auch zu verlangsamter Peristaltik führt. Manche alternative Darmtherapeuten sind der Ansicht, dass sich dadurch regelrechte Kot-Verkrustungen im Darm bilden, unter denen der Darm versteift und sich die Peristaltik noch etwas verlangsamt. In dieser sind empfehlen sie häufig eine so genannte Colon-Hydro-Therapie oder auch Darmwäsche.

Was ist eine Divertikulitis?

Eine Divertikulitis nennt man die Erkrankung, bei der sich die vergrößerten Divertikel entzünden. Dann kommt es häufig zu Beschwerden: Bauchschmerzen und eventuell Krämpfe, zeitnah zur Stuhlentleerung, hartnäckige Verstopfung, blutbezogener Stuhl. Gerade ab dem 55. Lebensjahr wird in diesem Fall häufig die Verdachtsdiagnose „Darmkrebs“ gestellt. Klarheit kann nur eine Darmspiegelung bringen.

Auch bei Blähungen kann es zu Beschwerden kommen. Die von der Medizin häufig heutzutage angewandte entzündungshemmende Therapie deckt sich zum großen Teil mit der einer lokal begrenzten Colitis ulcerosa. Das bedeutet, dass beispielsweise das unspezifische entzündungshemmende Medikament Mesalazin zum Einsatz kommt. Eine Divertikulitis kann sehr schmerzhaft werden.

Divertikulose und Divertikulitis: liegt die Ursache in einer falschen Ernährung?

Wenn wir älter werden, verändern sich einige Parameter unserer Verdauung. Der Enzymhaushalt und die Peristaltik werden schwächer. Deswegen empfehle ich auch den Lesern von Gesundheits-Brief, mit zunehmendem Alter tierisches Eiweiß und Fette Schritt für Schritt etwas zu reduzieren. Sie müssen deswegen kein Vegetarier oder gar Veganer werden. Die in den meisten Restaurants und Gaststätten jedoch praktizierte „gutbürgerlichen Kost“ überfordert den Verdauungstrakt ältere Menschen ab 50 nur allzu häufig.

Viel tierisches Eiweiß und Fett und demgegenüber nur wenig Ballaststoffe sorgen für eine Verlangsamung der Darmtätigkeit. In der Naturheilkunde sagen wir: „der Kot stagniert“. Es kommt zu Verstopfung und Gasbildung im Bauch. Liegt von vornherein bereits eine Bindegewebsschwäche vor, erweitert sich das Darmlumen. Die Divertikel stülpen sich stärker aus. Ein Arzt hat vor ein paar Jahren auf einer Fachfortbildung mal umgangssprachlich gesagt, dass der Darm sozusagen „ausleiert“. Ich denke, diese Formulierung trifft es ganz gut.

Eine überwiegend vegetarische Ernährung, die reich an Ballaststoffen ist, kann das Risiko für eine Divertikulose bzw. auch Divertikulitis also vermindern. Anders sieht es aus, wenn diese Erkrankung bereits besteht.

Bei der akuten Divertikulitis sollte man den Darm schonen!

Gerade wenn eine akute Divertikulitis, also Entzündung vorliegt, werden Ballaststoffe problematisch. Ist die Erkrankung hoch akut, kann sie durchaus dramatisch verlaufen: mit blutigen Durchfällen und Temperaturen bis zu 40° Fieber. Es gibt durchaus eine Ähnlichkeit mit einem akuten Schub der Colitis ulcerosa.

Auch Vertreter der Naturheilkunde empfehlen in diesem Fall häufig eine Elementar-Diät. Das ist eine Diät, bei der sämtliche Ballaststoffe eliminiert sind. Die Nährstoffe liegen voll aufgeschlüsselter Form vor. Es kann durchaus notwendig sein, einige Tage bzw. gegebenenfalls einige Wochen von einer solchen Trinknahrung zu leben. Das ist dann der Fall, wenn die Divertikulitis so akut ist, dass sie einen Krankenhausaufenthalt bedingt.

Divertikulitis, Divertikulose und lösliche bzw. unlösliche Ballaststoffe

Bei Divertikulose im Allgemeinen und auch einer leichten Divertikulitis gelten folgende Empfehlung: reduzieren Sie vor allen Dingen die unlöslichen Ballaststoffe. Diese finden sich überwiegend in Kleie, Vollkorngetreide sowie den Schalen von Obst und Gemüse. Lösliche Ballaststoffe hingegen finden sich im Gemüse (Ausnahme: Schale und Kerne) sowie im Fruchtfleisch von Obst. Sie können bei leichteren Problemen voll beibehalten werden.

Sobald eine Entzündung stärker wird, müssen Sie eventuell auch die löslichen Ballaststoffe in ihrer Ernährung reduzieren. Dies aber nicht hauptsächlich aufgrund der Ballaststoffe an sich, sondern vielmehr weil die betreffenden Nahrungsmittel häufig auch organische Säuren enthalten, die eine Reizung im Darm verstärken können. Das betrifft beispielsweise viele Obstsorten.

Divertikulose und Divertikulitis: welche Naturheilmittel helfen?

Sollten Sie ein bisschen in Naturheilkunde bewandert sein, denken sie wahrscheinlich: „Probiotika!“. Allerdings waren meine persönlichen Erfahrungen mit Probiotika bei Divertikulitis nicht rundweg positiv. Auch hier ist der Unterschied zu Colitis ulcerosa nicht allzu groß: manche Patienten sprechen recht gut auf eine Therapie mit medizinischen Darmbakterien an. Andere wiederum erfahren eher eine Verschlechterung ihrer Symptome. Meiner Erfahrung nach haben sich die folgenden Substanzen bzw. Präparat gut bewährt, die Symptome einer Divertikulitis zu lindern.

1

Bei Verstopfung: Flohsamenschalen

Bei Divertikulose bzw. leicht ausgeprägter Divertikulitis und bestehender Verstopfung bringen Flohsamenschalen oft Linderung. Wichtig ist das Verhältnis zum Trinken: Sie sollten einen gestrichenen Esslöffel Flohsamenschalen mit mindestens 0,3 l Wasser aufweichen und dann nochmal wenigstens 0,2 l Wasser hinterher trinken. Diese Praktik hilft auch bei bestehendem Übergewicht, da sie den Magen füllt und man sich längere Zeit satt fühlt. Übergewicht wird ebenfalls als Risikofaktor für eine Divertikulose diskutiert.

Um den Darm an die Flohsamenschalen zu gewöhnen, würde ich mit einen gestrichenen Teelöffel pro Tag beginnen. Allerdings lösen Sie auch diesen bitte in mindestens 0,3 l Wasser auf!

2

Die Enzyme der Aloe Vera

Auch diese natürliche Substanz eignet sich eher für solche Patienten, die zu einem großen Teil zu Verstopfung neigen. Man beginnt mit geringen Mengen und steigert diese. Man kann einen nicht verarbeiteten Aloe Vera-Saft verwenden und diesen bei Bedarf mit einem milden Fruchtsaft vermischen, wobei sich hier vor allen Dingen Birnensaft empfiehlt. Auch hier gilt die Regel: um den Darm nicht zu überfordern, beginnen Sie mit einem Teelöffel. Steigern Sie die Dosierung langsam.

3

Pektin

Pektin ist ein löslicher Ballaststoff. Er kann in moderater Menge zur Behandlung einer Divertikulose und einer leichten Divertikulitis eingesetzt werden. Pektin wird im Dickdarm fermentiert und sorgt für eine leichte Säurebildung sowie die Ausbildung kurzkettiger Fettsäuren. Diese wiederum sind wichtig für die Regeneration der Darmschleimhaut. Es gibt Pektin mittlerweile als Nahrungsergänzung in Kapselform.

4

Huminsäure

Huminsäure ist dann meine Empfehlung, wenn die Entzündung stärker ausgeprägt ist bzw. eher eine Neigung zu Durchfall besteht. Im Dünndarm optimiert Huminsäure die Nährstoffaufnahme. Im Dickdarm hilft sie bei der Entgiftung und wirkt besänftigend auf das unspezifische Immunsystem. Dies trifft ohne Einschränkung auch auf ein weiteres Kombinationspräparat zu, dass neben der Huminsäure mehrere organische Säuren miteinander vereint: Mumijo.

5

Kurkuma und Ingwer

Die Ingwergewächse sind weitere Helfer bei bestehender Entzündung. Kurkuma, auch Gelbwurz genannt, ist ein mittlerweile bestens auf seine Heileigenschaften untersuchtes Gewürz. Es wird bei vielen entzündlichen Erscheinungen gerade im Verdauungstrakt mit Erfolg eingesetzt. Wie auch immer: bei bestehender akuter Divertikulitis rate ich von seinem Extrakt, dem Kurkumin eher ab und empfehle, auf reines Kurkuma zurückzugreifen. Es ist sanfter in der Wirkung und kann auch bei bestehenden Gallensteinen eingesetzt werden. Die gleichen Empfehlungen gelten auch bei Ingwer.

6

Afrikanischer Weihrauchchaft

Der Extrakt des afrikanischen Weihrauchs ist eine stark entzündungshemmende Substanz aus der Natur. In Teilen entfaltet er ähnliche Wirkungen wie Cortison. Auch der afrikanische Weihrauch ist bei einer stärkeren, bestehenden Divertikulitis zu empfehlen. Sinnvoll sind Dosierungen zwischen 800 mg und 2000 mg pro Tag. Der afrikanische Weihrauch hat den botanischen Namen Boswellia carterii.

Mein Fazit

Eine Divertikulose, erst recht eine Divertikulitis sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen! Vor allen Dingen bei bestehender Entzündung ist häufig eine erhebliche Veränderung der Ernährung notwendig. Wenn keine Entzündung besteht sollte man sich durchaus ballaststoffreich ernähren, wobei der Fokus allerdings eher auf die löslichen Ballaststoffe gelegt werden sollte. Kommt es zu einer Entzündung bzw. ist diese stärker, muss man unter Umständen Ballaststoffe reduzieren. Dazu stehen auch für eine Divertikulose bzw. Divertikulitis etliche entzündungshemmende Naturheilmittel zur Behandlung zur Verfügung. Erst bei einem dramatischen Verlauf empfiehlt sich der Einsatz chemischer, entzündungshemmender Substanzen und einer Elementar-Diät (Trinknahrung)!

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