Ebola Virus - Ausbruch auch bald in Europa?

Ebola

Das Ebola Virus ist in diesen Tagen in aller Munde. Sie können keine einzige Nachrichtenseite im Internet lesen, ohne dass irgendeine Nachricht über das gefährliche Virus darauf veröffentlicht wäre. Gleichzeitig erheben sich immer mehr warnende Stimmen: die Gefahr einer weltweiten Epidemie ist nicht zu unterschätzen!

 

Das Virus ist noch gar nicht mal so lange bekannt!

Etwas über 6000 Infizierte - bisher etwas über 3000 Tote. Das sind die offiziellen Zahlen, die man Ende September in den Medien zu lesen bzw. zu hören bekommt. Damit ist die gegenwärtige Epidemie mit Abstand die größte in der Geschichte. Allerdings: so Ist die Geschichte noch gar nicht. Denn offiziell „entdeckt“ wurde das Virus erst in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. In der heutigen Demokratischen Republik Kongo gab es 1976 die erste offiziell erfasste Epidemie mit 318 Infizierten und 280 Toten.

Die Todesrate ist erschreckend…

Bei den größeren Epidemien, die zumindest 100 Leute oder mehr erfassten, gab es regelmäßig zwischen 40 und 90 % Tote. Damit ist das Ebola-Fieber eine sehr gefährliche Krankheit. Die Erkrankung zählt zu einer Gruppe von Krankheiten, die auch als „virusbedingtes hämorrhagisches Fieber“ bezeichnet werden. Die Symptome sind Fieber über 38,5 °C, Kopfschmerzen, Durchfall, starke Blutungen.

 Die Inkubationszeit liegt zwischen zwei und 21 Tagen, meist liegt sie um zehn Tage. Das bedeutet, dass Infizierte bis zu 21 Tage ohne Symptome sein können. Allerdings können Sie in dieser Zeitspanne andere Personen anstecken.

Ebola - eine reale Gefahr?

Es hilft nichts, dies zu bestreiten: in den Ursprungsländern der Epidemie in Westafrika, vor allen Dingen Liberia und Sierra Leone, ist die Gefahr sehr real. 6000 Infizierte - und kein Mensch weiß über die Dunkelziffer Bescheid. Es ist nahezu ein unmögliches Unterfangen, die Betroffenen zu isolieren. Die Ansteckung erfolgt nach den gegenwärtigen Kenntnissen über direkten Körperkontakt und Tröpfchen- bzw. Schmierinfektion. Damit sind natürlich auch Ärzte und Pflegekräfte ohne entsprechende Schutzmaßnahmen gefährdet.

Die Standards der Weltgesundheitsorganisation bei der Behandlung - Schutzanzüge, mindestens 1 m Abstand bzw. Behandlung durch eine Barriere - sind im Ursprungsgebiet nur in den seltensten Fällen gegeben. Einige Experten warnen davor, dass das Virus mutieren könnte - und durch die Luft übertragen werden könnte.

Wie groß aber ist die Gefahr in Deutschland, dass es zu einer Epidemie kommen könnte?

Gerade dieser Tage berichten die Nachrichten Schlagzeilen über einen infizierten Helfer, der isoliert nach Frankfurt übergeführt wurde. Da stellt sich natürlich die Frage, ob Ebola-Kranke vor dem Auftreten von Symptomen mit einem Flugzeug nach Deutschland, allgemein nach Europa bzw. in andere westliche Industrienationen gelangen können und dort die Krankheit ausbreiten könnten. In den USA ist dies bereits geschehen. Vor einigen Tagen erreichte ein infizierter vor dem Auftreten der ersten Symptome Dallas. Derzeit ist allerdings nichts darüber bekannt, ob es zu weiteren Infektionen gekommen ist. 18 Personen, mit denen der Erkrankte Kontakt hatte, werden überwacht und sind bis zum 19. Oktober in Quarantäne.

Erinnerungen an die großen Seuchen werden nicht wach!

Die Beulen- und Lungenpest hat im 14. Jahrhundert ungefähr ein Drittel von Europa dahingerafft - damals etwa 20 Millionen Menschen. Die Spanische Grippe vor ziemlich genau 100 Jahren (1918-1920) soll etwa 45 Millionen Menschen getötet haben. Von einer solchen Vision sind wir bei Ebola weit entfernt. Die derzeit zwischen 6-und 7000 Infizierten in Westafrika entsprechen etwa den Toten einer durchschnittlichen saisonalen Grippewelle in Deutschland.

Wie gesagt, die Situation beschönigen sollte man nicht. Sicherlich ist die Dunkelziffer in den Betroffenen westafrikanischen Ländern wesentlich höher. Nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge ist eine Epidemie in Mittel-bzw. Westeuropa aber extrem unwahrscheinlich. Um einen griffigen Vergleich zu liefern: Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Münchner Olympiastadion. Wenn eine Fliege durch das Stadion schwirrt, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dass Sie mit einem Griff in die Luft mit geschlossenen Augen die Fliege in ihrer Hand haben? In etwa so groß ist die Gefahr, dass Sie sich mit Ebola infizieren. Das bedeutet: Sie ist nicht gleich Null. Aber sie ist so gering, dass ein Lottogewinn mit sechs richtigen dagegen sehr wahrscheinlich wäre!

Erinnert Ebola Sie nicht an etwas?

Vor rund fünf Jahren trat in Mexiko eine neue Variante der Grippe auf: die so genannte „Schweinegrippe“. Damals sagte ein bekannter Mitarbeiter des Robert Koch Instituts voraus, er sich 30 Millionen in Deutschland mit dem Virus infizieren würden und es 30.000 Tote gäbe. Ein halbes Jahr später relativierten sich die Zahlen. Offiziell waren‘s etwa 250 Tote und etwas weniger als 300.000 Infizierte, womit die Schweinegrippe sich als wesentlich schwächer erwies als der normale, saisonale Grippewelle. Ebola ist eine gefährliche Erkrankung - wenn man allerdings rational betrachtet einfach in Statistiken denkt, ist sie zumindest gegenwärtig keinerlei Bedrohung in Deutschland.

Mein Fazit

Wenn so etwas vorkommt - gerade bei Infektionskrankheiten, die lebensgefährlich sind und gefährliche Symptome verursachen - sollte man auf keinen Fall den Kopf in den Sand stecken. Natürlich sollten sich Länder vorbereiten und gewappnet sein - mit ausgebildeten Fachkräften und entsprechend gut ausgestatteten Isolierstationen. Während auf der einen Seite jeder Erkrankte und jeder Tote einer zu viel ist, ist das Risiko, selbst irgendwann einmal an Ebola zu erkranken, nach dem derzeitigen Stand extrem gering bis quasi nicht vorhanden!

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