Sind Elektrofahrräder gut für die Gesundheit?

Elektrofahrräder

Ob E-Bike, Pedelec oder Elektrofahrrad: was für einen Ausdruck Sie auch immer wählen - die „Fahrräder mit Hilfsmotor“ sind stark im Kommen. Vor zwei oder drei Jahren belegten sie noch eine Nische. Heute ruft „Nische“ ein Heer von Existenzgründern auf den Plan, die sich mit ihrer Hilfe ein zukunftssicheres Geschäft versprechen. In sehr bergigen Gegenden - ich war dieses Frühjahr in Meran - sind Sie bereits wesentlich stärker vertreten als in Mittel- oder Norddeutschland. So oder so finden allerdings immer mehr Menschen Gefallen an der „neuen Mobilität“. Und das beileibe nicht nur bei Menschen, die körperlich von ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind…

 

Elektrofahrräder: auch bei jüngeren Menschen beliebt

Elektrofahrräder sind nicht nur bei Senioren sehr beliebt. Auch jüngere Menschen mit einer durchschnittlichen Fitness, die mehr für ihre Gesundheit tun wollen, greifen immer öfter zu den Fahrrädern mit „Trethilfe“. Und genau hier kommen Kontroversen auf: passionierte Radsportler bezeichnen die Elektrofahrräder als „überflüssigen Quatsch“. „Das Elektrofahrrad ist höchstens eine Hilfe für ältere Menschen, die anders nicht mehr mobil wären!“ Diese Worte hört man aus den Mündern passionierter Radfahrer. Sicher steht eines fest: ein Elektrofahrrad bedingt mehr Aufwand bei der Herstellung als ein normales Fahrrad. Und sicher trägt es mehr zur Umweltschädigung bei als ein normales Fahrrad. Auch klar ist, dass wirklich fitte und ausdauernde Radfahrer nicht auf ein Elektrofahrrad umsteigen sollten.

 

Elektrofahrräder: nur etwas für Alte, Schwache und Kranke?

Ich denke nein. Über manche Dinge betreffend Elektrofahrräder kann man streiten. Aber über diese drei Punkte keinesfalls:

 

  1. Elektrofahrräder geben Menschen, die sich vorher nur wenig in der freien Natur bewegt haben, Spaß und Freude an der Bewegung wieder zurück. So ist es auch für etwas weniger fitte Menschen möglich, auf vergnügliche Art und Weise gesünder zu werden und eventuell Übergewicht abzubauen.
  2. Elektrofahrräder können beim Sparen helfen. Sie verleiten dazu, für kurze und mittlere Distanzen öfter mal das Auto stehen zu lassen und stattdessen zum Fahrrad zu greifen - und zwar mehr als normale Fahrräder.
  3. Elektrofahrräder sind bei leichteren Einschränkungen von Beweglichkeit und Kraft des Unterkörpers besonders empfehlenswert. Warum? Die gleichmäßige Unterstützung durch den Elektromotor ist wesentlich schonender für die Kniegelenke, aber auch für die Hüften als das „hineinstemmen“ in die Pedale am Berg.

Warum ich mir selbst ein Elektrofahrrad gekauft habe…

Ich hatte bis vor zwei Jahren nur ein altes, klappriges und schwaches Rad. Mit dem ich zuletzt äußerst ungern gefahren bin. Nicht nur, weil es anstrengend war, sondern weil dieses Fahrrad auch so labil war, dass man es bei Geschwindigkeiten über 20 km/h mit der Angst zu tun bekam. Ich habe dann in einem Laden ein Elektrofahrrad stehen sehen, dass beim Preis um 40 % reduziert war. Ich fuhr damals Probe und war begeistert. Ich habe es sofort gekauft - und fahre mittlerweile beinahe täglich. Und - so ist das Wetter erlaubt - mindestens zwei bis dreimal die Woche Touren von 30,40 oder sogar 50 km. Bergauf und bergab, wohl gemerkt!Bei mir sind durch den Morbus Crohn ein paar Schwachstellen im Unterkörperbereich zurückgeblieben. Durch meine Kreuzbeingelenksentzündung ist die Beweglichkeit in der Hüfte etwas eingeschränkt. Dadurch werden bei starker Muskelanspannung auf die Knie in Mitleidenschaft gezogen. Ich habe festgestellt, dass sich häufiges Fahren mit dem Elektrofahrrad auf alle Zustände positiv auswirkt!

 

Der Streitpunkt: schadet beim Elektrofahrrad die Strahlung durch den Akku?

Bestimmte Kreise in der Naturheilkunde sind sehr stark sensibilisiert für technische Strahlung aller Art. Und sogar dieses Argument habe ich gehört: die Strahlung durch den Akku bzw. durch den Motor beim Elektrofahrrad wäre schädlich für den Menschen, der es benutzt.Zu solchen Argumenten kann ich nur sagen: man kann es auch übertreiben. Sie müssen sich einfach nur einmal die Frage stellen: was schadet mehr? Etwas Strahlung von einem Akku, der man für einige Stunden in der Woche ausgesetzt ist - oder mangelnde Bewegung als Dauerzustand, wenn man einfach keinen richtigen Spaß mehr daran hat? Ich denke, dass die Vorteile des Elektrofahrrads seine Nachteile bei weitem überwiegen. Wenn Sie bereits ein passionierter Fahrradfahrer sind, benötigen Sie kein Elektrofahrrad. Es sei denn, ihre Fitness und Kondition lässt aus irgendwelchen Gründen nach. Und Sie stellen einfach irgendwann fest, dass sie den Berg nicht mehr bewältigen können. Sollten Sie allerdings eher ein Bewegungsmuffel sein, an schlechter Kondition oder an Übergewicht leiden, dann ist das Elektrofahrrad meinem Erachten nach nicht nur ein neuer, sondern auch ein recht vergnüglicher Weg, mit einer Änderung des Lebensstils zu beginnen und seine Gesundheit, Fitness und Kondition zu verbessern. Der größte Vorteil des Elektrofahrrads besteht meinem Erachten nach darin, dass man die Unterstützung des Motors an die Fitness anpassen kann. Am Anfang werden Sie für einen bestimmten Berg noch eine hohe Unterstützung benötigen. Wenn Sie regelmäßig fahren und ihre Kondition sich verbessert, kommen sie später mit mittlerer und eventuell sogar mit niedriger Unterstützung aus. Irgendwann können Sie die Unterstützung vielleicht sogar ganz weglassen!

 

Mein Fazit

Kontroversen ums Elektrofahrrad hin oder her - für viele Menschen ist es ein vergnüglicher Einstieg zu mehr Gesundheit und Fitness. Durch das regelmäßige Benutzen setzt man sich erstens ebenso regelmäßig der frischen Luft aus - und zweitens hilft es auch ungeübten, Kraft und Ausdauer zu verbessern. Darüber hinaus ist es gelenksschonend und empfiehlt sich besonders für Personen mit leichten bis mittleren „Vorschädigungen“ - zum Beispiel von Knie und Hüfte!

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