Was ist eigentlich eine Epilepsie?

Epilepsie

Eine Epilepsie ist die Folge einer Schädigung des Gehirns.

Die Ursachen können sein:

 

 

  • Ein Trauma / eine Verletzung
  • Die Folgen eines Gehirntumors
  • Die Folgen einer Gehirnentzündung, eventuell durch Bakterien oder Viren verursacht
  • Die Folgen eines Schlaganfalls
  • Eventuell auch die Folgen einer Einnahme von Medikamenten oder Drogen

Die Epilepsie ist deutlich vom epileptischen Anfall zu unterscheiden. Ein epileptischer Anfall ist ein in aller Regel unprovoziertes Ereignis, verursacht durch eine plötzliche, unkoordinierte Reizung von Nervenzellen im Gehirn. Als einzelnes, sozusagen singuläres Ereignis betrifft der epileptische Anfall etwa 5-10 % der Bevölkerung einmal im Leben.

Tritt ein solcher epileptischer Anfall wiederholt auf, spricht man von einer Epilepsie.

Was ist ein epileptischer Anfall?

Ein epileptischer Anfall entsteht, indem die Biochemie bzw. die Biophysik des Gehirns aus dem Takt gerät. Nervenimpulse und die Arbeit von Nervenbotenstoffen, normalerweise harmonisch aufeinander abgestimmt, kommen durcheinander. Die Folge ist eine „innere Reizüberflutung“ von Teilen des Gehirns oder dem gesamten Gehirn. Dabei kommt es zu folgenden Symptomen:

  • Unkoordinierte Muskelzuckungen
  • Wahrnehmungsstörungen
  • optische Erscheinungen wie Lichtblitze, Aura etc.
  • Halluzinationen, etwa von Stimmen oder anderen Sinneseindrücken
  • Bei komplexen fokalen Anfällen: Bewusstseinsstörungen, Benommenheit, Absencen
  • Eigenständige, nicht bewusst gesteuerte Bewegungen

ist das gesamte Gehirn betroffen, spricht man von einem Grand Mal-Anfall. Diese Anfälle haben in aller Regel einen charakteristischen Ablauf:

  • Erste Phase: es kommt zu Bewusstlosigkeit, die Extremitäten sind vom Körper weg gestreckt. Der Atem kann aussetzen. Durch die verkrampfte Muskulatur kommt es zu Sauerstoffmangel im Gewebe, eventuell verfärben sich Haut und Lippen blau, was man als „Zyanose“ bezeichnet
  • Zweite Phase: es kommt zu den mit dem epileptischen Anfall assoziierten Zuckungen. Diese Anfälle dauern meist eine bis 2 Minuten. Nach einer kurzen Phase der Bewusstheit fällt der Patient häufig in einen langen, tiefen Schlaf, aus dem er nur schwer zu wecken ist. Durch die Aktivierung der unwillkürlichen Muskulatur kommt es zu Zungen- oder Lippenbissen, Harn- oder Stuhlabgang.

Daneben kennt man noch die Absencen, die auch als „Petit-Mal-Anfall“ bezeichnet werden: der Blick erstarrt, die betroffene Person hält in ihrer Tätigkeit inne, verdreht eventuell die Augen und es kommt zu kurzen Zuckungen. Es ist der Zustand einer vorübergehenden Geistesabwesenheit, einhergehend mit einem „Sturm“ von Nervenimpulsen. Nach einigen Sekunden ist der Anfall meist wieder vorbei und der Betroffene führt seine vorher begonnene Tätigkeit weiter.

Erste Hilfe bei Epilepsie?

Tritt ein „Grand Mal“-Anfall auf, sollte man sofort einen Notarzt verständigen, sofern man nicht weiß, wo man dran ist. Sind hingegen die Krankheit selbst bei dem Betroffenen und der Ablauf eines Anfalls gut bekannt und gut in den Griff zu bekommen oder nach kurzer Zeit endend, kann man eventuell darauf verzichten. Wichtig ist es, zu versuchen, den Betroffenen vor Verletzungen zu schützen. Hierzu sollte man alle harten Gegenstände aus der Nähe des Betroffenen entfernen. Im Zweifelsfall jedoch sollte man immer den Notarzt verständigen. Man sollte nicht versuchen, den Kranken krampfhaft oder mit Gewalt festzuhalten.

Eine besonders gefährliche Situation stellt der Status epilepticus dar. Dabei kommt es zu einem langen Krampfanfall, der nicht von selbst wieder endet. Hier muss unbedingt sofort der Notarzt gerufen werden! Gelingt es selbst dem Notarzt nicht, mittels Medikamenten diesen Anfall zu durchbrechen, muss der Patient intensiv behandelt werden.

Wie wird eine Epilepsie medikamentös behandelt?

Es gibt etwa 20 verschiedene, rezeptpflichtige Medikamente, die gegen Epilepsie eingesetzt werden. Je nach Typ der Epilepsie unterscheidet man dabei, ob eine „fokale“ Epilepsie besteht, eine „generalisierte“ Epilepsie (die wahrscheinlich auch zu Grand-Mal-Anfällen führt) und welche Ursachen der Epilepsie zugrunde liegen.

Die Gemeinsamkeit der meisten Mittel ist, dass sie eine Signalübertragung im Gehirn hemmen bzw. bremsen. Allerdings haben diese Präparate auch Nebenwirkungen, beispielsweise:

  • Verminderung des Antriebs und der Energie
  • Denkstörungen und Denkblockaden
  • Schwindel und Benommenheit
  • Doppeltsehen
  • Kopfschmerzen
  • Störungen des Gleichgewichtssinns
  • emotionale Beeinträchtigung, Störung des Wohlbefindens
  • Einschränkung der Fahrtüchtigkeit
  • Selten: hormonelle Störungen, wie zum Beispiel
    - Kalkstoffwechselstörungen, Osteoporose
    - Abbau von Muskelmasse, Gewichtszunahme
    - Störungen der Libido und Sexualität
  • Zahnfleischentzündung und Zahnfleisch-Wucherungen

Aufzupassen gilt es bei den Wechselwirkungen, wenn gleichzeitig eine Depression oder eine bipolare Störung behandelt wird. Antiepileptika können im Einzelfall entweder stimmungsaufhellend oder stimmungsverändernd wirken.

Kann Epilepsie mit natürlichen Mitteln behandelt werden?

Die rezeptpflichtigen Mittel gegen Epilepsie haben eine starke, tief greifende Wirkung. Eine solche starke Wirkung kann man von Naturheilmitteln natürlich nicht erwarten. Dafür ist allerdings das Risiko für Nebenwirkungen wesentlich weniger wahrscheinlich. Vollkommen ungefährlich sind Naturheilmittel natürlich auch nicht.

Eine bestimmte Form von Epilepsie, die so genannte „Vitamin-B6-abhängige“ Epilepsie, kann tatsächlich mit einer hohen Dosierung von Vitamin B6 behandelt werden. Aber man sollte es nicht übertreiben: Vitamin B6 kann nämlich überdosiert werden.

Der Fokus ist, mit natürlichen Substanzen sowie Nahrungsergänzungen die Stärke und Häufigkeit der epileptischen Anfälle zu reduzieren. Dabei wird oft auch auf die Homöopathie hingewiesen.

Obwohl ich Freund der Homöopathie bin, muss ich hier allerdings warnen: es gibt kein „homöopathisches Mittel gegen Epilepsie“. Das ist ein Mythos. Homöopathische Arzneimittel haben einen Charakter. Passt dieser Charakter zum Charakter des Menschen, der dieses Mittel bekommt, dann passt auch das Mittel. So können zwei Personen genau die gleichen Symptome haben, aber der eine hat braune Augen und ist eher kräftig und unter setzt, der andere hat blaue Augen und ist schlank und hoch gewachsen. Obwohl beide Personen die gleichen Symptome haben, brauchen Sie doch unterschiedliche Mittel.

Behandeln Sie sich daher nicht selbst mit einem „homöopathischen Mittel gegen Epilepsie“. Gehen Sie, wenn Sie sich homöopathische Behandlung wünschen, zu einem ausgebildeten Homöopathen.

Aber kommen wir jetzt zurück zur Naturheilkunde. Es gibt fünf wichtige Maßnahmen, die Sie ergreifen müssen, um die Häufigkeit und Intensität von epileptischen Anfällen langfristig zu reduzieren:

1

Meiden Sie die folgenden Stimulanzien:

Anregende Substanzen sollten Sie eher meiden: dazu zählen Koffein, Ephedrin, die Aminosäure Tyrosin, Guarana, Ginkgo, anregende und aufputschende Medikamente und Drogen, den Geschlechtstrieb anregende Substanzen wie Tribulus, Tongkat Ali oder Maca.

Antidepressiva und nicht-steroidale Entzündungshemmer können einen Anfall auslösen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt!

2

Machen Sie sich eine antientzündliche Diät zu eigen:

Versteckte Entzündungen können irreguläre Nervenimpulse triggern und über eine Erhöhung der Gefäßspannung Anfälle provozieren und verschärfen. Die wichtigsten Gegenmaßnahmen:

  • sorgen Sie für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel. Reduzieren Sie Kohlehydrate
  • verzehren Sie reichlich Omega-3-Fettsäuren, eventuell auch als Nahrungsergänzung
  • verzehren Sie reichlich Antioxidantien: Gemüse und Obst von leuchtend-intensiver Farbe
  • achten Sie bei Fleisch und Eiweiß auf die Qualität! Fleisch, das mit Hormonen belastet ist, kann versteckte Entzündungen im Körper verstärken und das Risiko für epileptische Anfälle verschärfen!
  • Trinken Sie reichlich. Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke, aber auch Kaffee und Tee
3

Achten Sie auf Ihre Schlafqualität

Epilepsie und Migräne haben einiges gemeinsam. Das Krankheitsbild beide Erkrankungen verbessert sich, indem Sie auf Regelmäßigkeit in Ihrem Leben achten. Die gleichen Essenszeiten, die gleichen Schlafzeiten. Nicht nur die Quantität des Schlafs ist wichtig - 7-8 Stunden täglich sind natürlich wünschenswert - sondern auch die Qualität. Achten Sie besonders darauf, alle Quellen technischer Strahlung in der Umgebung ihres Schlafzimmers zu deaktivieren!

4

Von den folgenden Nahrungsergänzungen können Sie profitieren

Folgende Nahrungsergänzungen haben sich bei Epilepsie als nützlich erwiesen:

  • Vitamin E, vor allen Dingen nach einem Anfall
  • Melatonin
  • Taurin
  • Fischöl
  • Vitamin B6
  • Magnesium
  • Folsäure
5

Praktizieren Sie eine Form der sanften Bewegungsmeditation

Yoga oder Qi Gong kann helfen, das Risiko für epileptische Anfälle zu reduzieren.

Mein Fazit

Auch wenn die Medikamente, die zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt werden, stark sind und tief greifende Wirkungen und Nebenwirkungen haben. Sie sind der Krankheit nicht vollkommen hilflos ausgeliefert. In der Naturheilkunde und in der Nahrungsergänzung gibt es zumindest einige Möglichkeiten, die Häufigkeit und Intensität von Anfällen zu reduzieren!



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