Hashimoto -
die Autoimmun-Schilddrüsenentzündung

Hashimoto

Hashimoto: eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen!

Jeder, der sich schon ein bisschen in Sachen Medizin gelesen hat, denkt: „Autoimmunerkrankungen sind gar nicht so häufig - auf jeden Fall zählen sie nicht zu den Volkskrankheiten.“

Vor 40 oder 50 Jahren hätte man noch so gedacht. Doch die Tatsache ist: Autoimmunerkrankungen breiten sich immer weiter aus. Sie werden zu einer wahren Volksseuche. Fakt ist: Hashimoto ist eine entzündliche Erkrankung der Schilddrüse. Korrekt wird sie als „Hashimoto-Thyreoiditis“ bezeichnet. Thyreoiditis ist der lateinische Ausdruck für Schilddrüsenentzündung. Hashimoto stellt sage und schreibe 80 % aller Schilddrüsenentzündungen! Sie ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen weltweit. In Deutschland sind zwischen vier und 8 Millionen Menschen betroffen, entsprechend 5-10 % der gesamten Bevölkerung. Die Zahlen sind deshalb so ungenau, weil die Dunkelziffer recht hoch ist. Die meisten Menschen wissen noch nicht, welches Schicksal ihnen blüht.

Hashimoto - diese zwei Formen existieren

Von der Hashimoto-Erkrankung gibt es zwei Formen: die so genannte klassische Form und die atrophische Form. die Erstere ist weltweit gesehen die häufigere. Die Letztere kommt jedoch in Deutschland häufiger vor. Bei der klassischen Form vergrößert sich zunächst der Schilddrüsengewebe. Dabei kommt es zu einem langsamen Funktionsverlust. Bei der atrophischen Form verkümmert die Schilddrüse und schrumpft.

Offensichtlich scheint die Schilddrüse anfälliger für solche immunologischen Reaktionen zu sein als andere Organe des Körpers. Zum Vergleich: an den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa leiden in Deutschland zusammengenommen etwa 350.000 Menschen. An der Zöliakie, der Autoimmun-Erkrankung bei Kontakt mit dem Eiweiß im Getreide, dem Gluten, leiden etwa 800.000 Personen in Deutschland.

Wie macht sich eine Hashimoto-Thyreoiditis bemerkbar?

Hashimoto verläuft schmerzlos. Der Beginn in einem klinischen Sinne - wenn immunologische Reaktionen beginnen, aufzutreten - wird von den Betroffenen meist gar nicht bemerkt. Zu Beginn der Entzündung kann eine Überfunktion der Schilddrüse bestehen. Die Symptome sind schlechter Schlaf, innere Unruhe, eventuell Gewichtsverlust, beschleunigter Stoffwechsel und beschleunigte Herzfunktion. Im weiteren Verlauf stellen sich in jedem Fall Symptome einer nachlassenden Schilddrüsenfunktion ein:

  • Müdigkeit, Erschöpfung und Schwäche
  • Teilnahmslosigkeit und Desinteresse
  • Empfindlichkeit gegen Kälte
  • Heiserkeit
  • Konzentrationsschwäche und Gedächtnisschwäche
  • Verstopfung und verlangsamte Darmtätigkeit
  • Gewichtszunahme durch verminderten Stoffwechselumsatz
  • Haut, Haare und Nägel werden trocken, rissig und spröde
  • bei Frauen kommt es zu Zyklusstörungen und eventuell verstärktem PMS
  • Veränderung des klinischen Blutbildes

Hashimoto-Thyreoiditis: das sind die wahrscheinlichsten Ursachen

Fast alle Autoimmunerkrankungen, auch Hashimoto, lassen sich auf einen Katalog verschiedener Ursachen zurückführen. Dabei stehen Darmprobleme, schleichende Entzündungen, nachlassende Toleranz gegenüber körperähnlichen Fremdeiweißen, chronische Infektionen, Probleme mit der Entgiftungsfähigkeit von Leber und Lymphe sowie Belastungen mit modernen, hormonähnlichen Chemikalien im Vordergrund. Gerade im Bereich der letzten Möglichkeit habe ich in den letzten Praxis Jahren erschreckende Beobachtungen machen müssen. Viele Chemikalien sind Hormonen im Körper sehr ähnlich. Sie sind auch fettlöslich und lassen sich daher leicht über die Haut und die Schleimhäute aufnehmen. Sie führt zu den unterschiedlichsten und seltsamsten Störungen. Nur wenige Ärzte und Therapeuten können diese interpretieren und die richtige Ursache ermitteln.

Das führt für die Betroffenen zu einer langen Ärzte-Odyssee und einer ebenso langen Leidenszeit. Gerade wenn man eine Erkrankung wie Hashimoto ganzheitlich diagnostiziert, kommt man nicht umhin, all diese möglichen Ursachen abzuklopfen.

  • Machen sich eventuell schon seit längerer Zeit Darmsymptome bemerkbar?
  • Gibt es bekannte Virusinfektionen wie Epstein-Barr oder Herpes?
  • Wurden Probleme mit bestimmten Nahrungsmitteln, die zum Beispiel Gluten oder Milcheiweiß enthalten, beobachtet (auch außerhalb des Darms)?
  • Besteht aufgrund der Arbeit oder eines Hobbys häufiger oder intensiver Kontakt mit Chemikalien wie
  • Kosmetikartikeln, Farben, Lacke, Verdünner, Mineralölprodukte, Pflanzenschutzmittel, Desinfektionsmitteln,
  • Lösungsmitteln, Formaldehyd, Asbest oder eventuell sogar Schwermetallen?
  • Haben Vorfahren oder Verwandte eine Autoimmunerkrankung?

Hashimoto-Thyreoiditis: die medizinische Diagnose

Hashimoto ist keine dieser Erkrankungen, die nur anhand der Symptomatik alleine leicht aufzuspüren ist. Ohne eine ärztliche / labormedizinische Untersuchung kann sie nicht sicher diagnostiziert bzw. ausgeschlossen werden. Wichtig sind dabei folgende Werte:

  • Die Bestimmung der „Schilddrüsenwerte“ T3, T4 und TSH (letzteres steht für „tyroidstimulierendes Hormon“ und wird von der Hirnanhangdrüse ausgeschüttet)
  • Eine Antikörperbestimmung: AK-TPO (thyreoidale Peroxidase) und TG-AK (Antikörper gegen Thyreoglobulin)Ein
  • Ultraschallbild, um die Veränderung der Struktur der Schilddrüse untersuchen zu können und eventuell
  • Eine so genannte Feinpunktbiopsie. In betroffenen Schilddrüsen werden vermehrt weiße Blutkörperchen gefunden.

Hashimoto: die Therapieoptionen sind schnell ausgeschöpft

Die Medizin an sich hat zwar wirksame Therapieoptionen, davon allerdings nicht allzu viele und zudem mit lebenslangen Konsequenzen behaftet. Die Standarttherapie umfasst eine kontinuierliche Überwachung der Laborwerte (bei Schilddrüsenfunktion mehr oder weniger im Normalbereich), eine Substitution von L-Thyroxin (bei Unterfunktion) sowie eine Entfernung der Schilddrüse ab einem schweren Verlauf.

Da ist es natürlich geboten, einen Blick auf die Naturheilkunde und Nahrungsergänzung zu werfen: leichte Verläufe der Hashimoto-Erkrankung kann man oft gut in den Griff bekommen, mittelschwere immerhin noch kontrollieren und lindern.

Hashimoto-Thyreoiditis: die Empfehlungen von Seiten der Naturheilkunde!

Die Naturheilkunde sieht folgende Ursachen für eine Hashimoto-Thyreoiditis:

  • Reaktivierte Langfrist-Virenerkrankungen wie Pfeiffer-Drüsenfieber oder Herpes
  • „Leaky Gut-Syndrom“ oder undichter Darm
  • Langzeitstress mit erhöhtem Corticotropin-Releasing-Hormon
  • Eine Reaktion von T-Helferzellen vom Typ 17 (auch verantwortlich für verschiedene Rheumaerkrankungen)
  • Myasthenia gravidarum (oder auch im Zusammenhang mit der Erkrankung stehend)
  • Helicobacter pylori in der Vorgeschichte
  • Strahlenbelastung, durch Röntgen oder Radioaktivität
  • Darmpilz, Candidose

Hier sind meine Empfehlungen für Naturheilmittel und Nahrungsergänzungen:

1
Olivenblattextrakt

Olivenblattextrakt wirkt antiviral, gegen Pilze und hemmt Viren wie Epstein-Barr (Pfeiffer-Drüsenfieber). Es ist ebenfalls wirksam im Darm und saniert den Dünndarm, auch hilfreich bei Leaky-Gut-Syndrom.

2
Vitamin D

Vitamin D senkt Autoimmunreaktionen im Körper durch das Dämpfen der T-Helferzellen vom Typ 1. Es ist auch wirksam gegen Viruserkrankungen und deren Folge

3
Selenmethionin + Myo-Inositol

Diese Kombination hat laut einer Studie aus dem Jahr 2018 die Aktivität von Hashimoto-Erkrankungen gesenkt.

4
Eine lektinarme Diät

Dr. Steven Gundry ist der „Vater“ der lektinarmen Diät. Er empfiehlt Lektinarme Ernährung bei einem Leaky Gut-Syndrom, einer Störung der Darmschleimhautbarriere. Diese Störungen sind am besten anhand zweier Laborparameter im Stuhl messbar: Zonulin und Alpha-1-Antitrypsin.

5
Ashwagandha

Ashwagandha, auch Schlafbeere genannt, ist eine gute Ergänzung zur Optimierung von Stress und Ruhe. Außerdem hat sie eine balancierende Wirkung auf das Immunsystem

6
L-Thyrosin

Die Aminosäure ist eine Vorstufe des Schilddrüsenhormons Thyroxin und besonders günstig bei Schilddrüsenunterfunktion. Sie hebt das Energieniveau an.

7
Schwarzkümmelöl

Neben den antientzündlichen Effekten und Wirkungen gegen Keime aller Art wirkt Schwarzkümmelöl auch gegen Nervosität, die häufig zu Beginn der Erkrankung besteht.

Ebenfalls erwähnen wollte ich noch Lactoferrin als Nahrungsergänzung, sie hilft bei zahlreichen, verborgenen Darmstörungen und nimmt die Reizung aus dem zellulären Immunsystem bei Autoimmunerkrankungen.

Mein Fazit

Die Autoimmunerkrankung „Hashimoto“ ist erschreckend häufig. 5-10% aller Deutschen sind von ihr betroffen, die Dunkelziffer ist hoch. Allerdings stehen Sie von naturheilkundlicher Seite der Krankheit nicht ganz so hilflos gegenüber wie gedacht. Es gibt sehr viele Nahrungsergänzungen, die den Verlauf mindestens abmildern können, wenn nicht sogar (bei leichten Verläufen) stoppen. Aber auch dann, wenn die Krankheit im Griff ist, sollte eine regelmäßige Verlaufskontrolle vorgenommen werden.

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