Heilpflanzen - Die besten Tipps für die Anwendung

Heilpflanzen

„Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen“ lautet ein alter Spruch. Bei der unübersichtlichen Fülle der Krankheiten jedoch genauso viele Heilpflanzen im Kopf zu haben ist allerdings nicht einmal dem Praktiker möglich – vom Laien einmal ganz zu schweigen.

Da ist es gut, dass es auch einige Heilpflanzen, -Kräuter und -Gewürze gibt, die gegen mehr als nur eine Krankheit gewachsen sind. Sozusagen Multitalente.

Ein neuer Tausendsassa unter den Heilpflanzen?

Curcuma longa, eine Pflanze aus der großen Familie der Ingwergewächse, wurde in der ayurvedischen Medizin bereits vor rund 3000 Jahren verwendet. Pflanzenheilkundler sind sich der Wirkung dieses Gewürzes, das Currypulvermischungen ihre gelbe Farbe verleiht, bewusst. Aber Curcuma kann noch erheblich mehr.

So ist sein antibakterieller und überhaupt antimikrobieller Effekt auf gleich zwei Wirkungen zurückzuführen: Erstens stabilisiert Curcuma die Zellwand und sorgt so dafür, dass Erreger, insbesondere Viren, nicht in die Zellen eindringen können, um sich mithilfe der Zell-DNS zu vermehren. Zweitens dockt es an Rezeptoren von Erregern an und schwächt diese.

Curcuma kann körpereigene Zellen stärken – und Krebszellen schwächen

Wie wirkt der Wirkstoff von Curcuma, das Curcumin, auf unterschiedliche Zellen? Wenn die Zelle gesund ist, schiebt sich der Wirkstoff in die Fettschicht der Zellwand, stärkt und stabilisiert sie. Bei einer Krebszelle verhält sich die Wirkung genau umgekehrt: die Zellwand wird instabil. Das eröffnet Möglichkeiten zum Beispiel in der zukünftigen Krebstherapie.

Wirkstoffe, die den Krebs zerstören sollen, können eventuell besser wirken und vor allen Dingen niedriger dosiert werden, womit schon einmal weniger Nebenwirkungen anfallen würden. Insbesondere bei drei Krebsarten ist die positive Wirkung des Heilgewürzes durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen: Brustkrebs, Prostatakrebs und vor allen Dingen der gefährliche Bauchspeicheldrüsenkrebs, der eine mittlere Überlebenszeit von weniger als 2% fünf Jahre nach der ersten Diagnosestellung hat.

Curry bei Reizdarm?

Es scheint auf den ersten Blick widersprüchlich, doch das Gewürz kann bei einem klassischen Reizdarmsyndrom Abhilfe schaffen. Auch wenn es ungewohnt scheint, bei Verdauungsbeschwerden scharfe Gewürze zu empfehlen, gibt es doch einige viel versprechende Studien zum Thema Reizdarm und Curcuma, sogar zu den chronischen Darmentzündungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, wobei sich gerade in diese Bereiche weitere Ingwergewürze als wohltuend hervorgetan haben, wie beispielsweise Galgant.

Für Reizdarm, so lässt eine US-amerikanische Studie durchblicken, reicht es, zwei- bis dreimal wöchentlich ein nicht übertrieben scharfes Currygericht mit einer der berühmten gelben Currymischungen zu essen.

Autoimmun- und Nervenkrankheiten

Alzheimer wird durch Curcuma ebenfalls positiv beeinflusst, auch die Entstehung dieser Alterskrankheit kann gehemmt werden. Zudem wies sich in einer asiatischen Studie aus, dass Personen zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr, die regelmäßig Curry-Gerichte zu sich nahmen, eine bessere Gedächtnisleistung aufwiesen als solche, die nur selten oder nie Curry aßen.

Curcuma verhindert die Anlagerung so genannter amyloider Plaques, die als Hauptursache für die Entstehung von Alzheimer angesehen werden. Darüber hinaus wirkt es positiv auf den Fettstoffwechsel ein, senkt das „schlechte“ LDL-Cholesterin, verhindert die Ausbildung von Blutverklumpungen und damit Thrombosen. Chinesisches Restaurant, ich komme…

Positive Studien für die Anwendung von Curcuma gibt es bei multipler Sklerose, bei entzündlichen Rheumaerkrankungen und wie schon erwähnt bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Allerdings weisen die Studienergebnisse auch darauf hin, dass in diesen Fällen der alleinige Verzehr von Curcuma / Curry nicht ausreicht, sondern dass die Wirkstoffe in Form von Medikamenten potenziert werden müssen.

Biologische Therapie von Krebs und Autoimmunkrankheiten – wie Wirkung verstärken?

In diesem Falle scheint der Einschluss dies Wirkstoffs in Nanopartikeln weiterzuhelfen. Das Problem mit Curcuma ist nicht, dass es in üblicher Menge nicht hilft, sondern, dass es nicht wasserlöslich ist und die Bioverfügbarkeit für den Körper eher schlecht ist.

In einem Gemeinschaftsprojekt von Neu Delhi und Baltimore wurde das Problem jedoch gelöst: durch Einschluss von Curcumin in Nanopartikeln wurde der Wirkstoff wasserlöslich gemacht und entfaltet dadurch seine Wirkung viel besser.

Mein Fazit

Kurkuma, oder genauer der Wirkstoff Curcumin, scheint sich als Tausendsassa unter den sekundären Pflanzenstoffen zu etablieren. Mit vielen vorteilhaften Wirkungen auf die Gesundheit. Wenn Sie also in Zukunft nach Nahrungsergänzungen schauen – schauen Sie nicht unbedingt nach Vitaminen. Schauen Sie nach sekundären Pflanzenstoffen. Denn die können einiges positive Bewegen. Und viele Effekte sekundärer Pflanzenstoffe sind noch gar nicht erforscht!

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