Eine Herzinsuffizienz natürlich behandeln
Herzschwäche: dieser Begriff klingt denkbar harmlos, mehr nach Pubertät und erster lieber als nach einer schwerwiegenden, chronischen Erkrankung. Aber lassen Sie sich nicht täuschen: eine Herzschwäche oder Herzinsuffizienz kann Ihnen das Leben zur Hölle machen!
Eine grobe Einteilung der verschiedenen Formen
Man unterscheidet verschiedene Formen der Herzinsuffizienz: man unterscheidet die akute Herzinsuffizienz von der chronischen, ein so genanntes „Vorwärtsversagen“ vom „Rückwärtsversagen“, sowie die Links-, Rechts- und Globalherzinsuffizienz. Nach der New York Heart Association unterscheidet man vier verschiedene Schweregrade der Herzinsuffizienz. Der leichteste Grad bringt keinerlei Einschränkungen im Alltag. Der schwerste Grad, auch Grad IV genannt, bringt dauerhafte Einschränkungen und quasi im Mobilität mit sich. Die betroffenen Patienten haben bereits in absoluter Ruhe Beschwerden und Atemnot. Stellen Sie sich vor, Sie liegen im Bett und müssen den ganzen Tag keuchen und schnaufen, haben Wasser in der Lunge und einen niedrigen Blutdruck. So fühlt sich eine schwere Herzinsuffizienz an. Es gibt wahrlich angenehmere Zustände!
Für Betroffene ist nach dem Schweregrad die Unterscheidung in Links- und Rechtsherzinsuffizienz am wichtigsten. Sie unterscheiden sich nämlich durch Ihre Symptome:
Die Linksherzinsuffizienz führt zu einem Rückstau in die Lunge. Es stellen sich Atemnot, Husten, Lungenödem, verminderte Belastbarkeit und niedriger Blutdruck ein. Die Rechtsherzinsuffizienz führt zu folgenden Symptomen: es kommt vor allen Dingen zu Ödemen an den Extremitäten. Es kann erhöhter Blutdruck bestehen.
Unabhängig von der Form der Herzinsuffizienz hat das Herz nicht mehr die Kraft, das Blut adäquat durch die Blutgefäße zu treiben. Durch die Stauung des Blutes kommt es zu Ödemen (Wasseransammlungen im Gewebe). Dadurch wiederum kommt es zur Gewichtszunahme. Durch die Ruhe und durch das Liegen in der Nacht kompensiert sich diese Belastung teilweise, die überschüssige Flüssigkeit wird ebenso teilweise mit dem Urin ausgeschieden. Patienten mit einer Herzinsuffizienz müssen oft mehrere Male in der Nacht Wasser lassen.
Wie wird eine Herzinsuffizienz behandelt?
Teilweise wird eine Herzinsuffizienz anhand der vorliegenden Ursache behandelt: bei einem Klappenfehler bzw. einer koronaren Herzkrankheit kommen entsprechende chirurgische Maßnahmen zum Einsatz. Ansonsten wird eine medikamentöse Therapie durchgeführt. Dabei liegt der Hauptaugenmerk auf einer hormonellen Therapie (zum Beispiel mit Aldosteronantagonisten), auf der Entwässerung und auf der Beeinflussung des Blutdrucks, zum Beispiel mit ACE-Hemmern.
Auch Lebensstiländerung müssen unbedingt in Betracht gezogen werden: Rauchen und Alkoholkonsum sollte in jedem Fall eingestellt werden. Es ist eine Gewichtsreduzierung bei Übergewicht anzustreben. Moderate sportliche Aktivität wird in den ersten drei Stadien einer Herzinsuffizienz (keine Beschwerden in der Ruhe!) empfohlen. Die Kochsalzzufuhr sollte vermindert werden. Eventuell ist die Flüssigkeitszufuhr zu regulieren.
Das hat die Naturheilkunde dazu zu sagen!
Die Haupt-Risikofaktoren für eine Herzinsuffizienz sind: Übergewicht, Rauchen, Diabetes Typ 2, metabolisches Syndrom, Schlafapnoe, Herzklappenfehler, Vitamin-D-Mangel, Eisenmangel und koronare Herzkrankheiten.
Die meisten dieser Risikofaktoren sind unserer zivilisatorischen Lebensweise geschuldet. Daneben gibt es aber noch einige andere, die kaum beachtet werden. Die aber langfristig einen sehr negativen Einfluss auf das Herz haben können. Hier die wichtigsten:
- Nicht ausgeheilte Virusgrippe bzw. grippale Infekte
- mehrfacher Antibiotika-Missbrauch
- Probleme mit einer Schilddrüsenüberfunktion, eventuell: Hashimoto
- Veränderungen in der Darmflora, eventuell einhergehend mit chronischer Verstopfung
- Mangel an Sonnenlicht
- häufiger bzw. täglicher Umgang mit Halogenen (chemischen Substanzen wie Chlor, Brom, Jod und natürlich Verbindungen daraus)
- Belastungen der Leber
- falsche bzw. falsch verstandene körperliche Betätigung / sportliche Belastung!
Ja, auch der notorische Sportler und Jogger kann unter Umständen an einer Herzinsuffizienz erkranken - obwohl man es bei ihm als Allerletztes erwartet! Besonders hoch ist das Risiko bei einer vorangegangenen Grippe, einem grippalen Infekt oder einer sonstigen infektiösen Erkrankung. Und dies insbesondere dann, wenn die Erkrankung nicht richtig auskuriert wurde!
Oftmals finden sich im Körper noch eine ganze Weile nach einem Infekt - besonders, wenn Symptome zum Beispiel mit Paracetamol oder Antibiotika unterdrückt wurden - so genannte „Erregertoxine“. Dieses Phänomen wurde in der Naturheilkunde besonders von Herrn Dr. rer. Nat. Oliver Ploss beschrieben.
Daher sollte man, um eine Herzinsuffizienz schon im Ansatz zu verhüten, jeden Infekt - und sei er noch so banal! - gründlich auskurieren. Vor allen Dingen ist es wichtig, während und eine ganze Weile nach einem Infekt die sportliche Belastung auf maximal spazieren gehen zu beschränken! In der Naturheilkunde ergibt sich damit ein Therapieansatz bei Menschen, die durch das übliche Raster fallen (dick, Raucher, Diabetiker etc.). Leider kann dieser Therapieansatz nicht von einem Laien durchgeführt werden, sondern erfordert den Eingriff eines hierfür qualifizierten Therapeuten.
Davon abgesehen jedoch gibt es eine Menge Naturheilmittel und Nahrungsergänzungen, von denen jeder Patient mit Herzinsuffizienz profitieren kann!
Von diesen Mitteln und Strategien profitieren die Patienten am meisten!
Der Umgang mit Fetten und Ölen
Habe ich sie erwischt? Haben Sie gerade ganz laut: „Omega-3-Fettsäuren!“ geschrien? Das ist im Prinzip richtig. Diese sollten vor allen Dingen nach einem Herzinfarkt, aber auch sonst ergänzt werden - und zwar mindestens 2-4 g pro Tag! Allerdings ist noch etwas anderes wichtig: machen Sie auf jeden Fall einen großen Bogen um Trans-Fettsäuren! Vor allen Dingen in stark erhitzten Pflanzenölen (Bratöl und Olivenöl sind etwas weniger empfindlich) und industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln, beispielsweise Gebäck.
Sekundäre Pflanzenstoffe
Die wirksamsten sekundären Pflanzenstoffe bei Herzinsuffizienz sind nicht diejenigen des Weißdorns! Es sind Anthocyane (Extrakte aus blauen Beeren) und Oligomere Proanthocyanidine (OPC, etwa aus Traubenkernen). Beide fördern die Durchblutung und beide schützen hervorragend die Gefäße.
„Vitamin“ D
Egal ob in Form von Nahrungsergänzung oder als Sonnenlicht pur: beide sind sowohl ein Schutz vor als auch eine effektive Hilfe bei Herzschwäche.
Kurkuma und EGCG
Kurkuma-Extrakt (Kurkumin) und EGCG (Epigallocatechingallat) sind sekundäre Pflanzenstoffe, die ebenfalls einen hohen antioxidativen Schutz des Herz-Kreislauf-Systems aufbauen können. Von EGCG - welches im grünen Tee vorkommt - weiß man, dass es die negativen Wirkungen von Fruchtzucker auf den Körper teilweise ausgleichen kann.
Fructose vermeiden
Fructose oder Fruchtzucker - in seiner isolierten Form ist der Einfachzucker eine Bedrohung für den Stoffwechsel und für das Herz-Kreislauf-System. Versuchen Sie, pro Tag möglichst weniger als 30 g Fruchtzucker zu sich zu nehmen. Während die meisten Früchte und Beeren in ihrer ursprünglichen Form irgendwo zwischen 3 und 6 g Fruchtzucker pro 100 g Fruchtfleisch enthalten, steigt bei Marmeladen, Konfitüren und Fruchtsäften der Anteil auf 15-30 g Fruchtzucker pro 100 g des Nahrungsmittels!
Magnesium
In jeder verfügbaren Form ist Magnesium eine große Hilfe und eine Entlastung für den Körper. Da je nach Form nur etwa 10-50 % des Magnesiums im Körper aufgenommen werden können, sollte man 300-600 mg am Tag ergänzen - und dies über einen langen Zeitraum. Vier Wochen sollten es mindestens sein, bis überhaupt ein merkbarer Effekt eintritt. Es kann Monate dauern, bis die Magnesiumzufuhr einen wirklichen Effekt zeigt.
Kalium
Ein weiteres Mineral, das bei Herzproblemen aller Art unbedingt gebraucht wird und das stark unterschätzt wird. Kalium hilft nämlich bei der Entwässerung des Körpers. Die meisten pflanzlichen Nahrungsmittel haben große Mengen an Kalium. Entwässernde Tees wie Schachtelhalmtee, aber auch Brennnesseltee liefern hohe Mengen an Kalium. Wie bei allen Kräutertees ist zu beachten, dass diese nicht mehr als 4-6 Wochen am Stück getrunken werden dürfen!
Wie sieht es mit Kochsalz aus?
Wären aus Seiten der Medizin die Position klar ist, wird in der Naturheilkunde um die Bedeutung von Salz auf den menschlichen Körper bei Herzinsuffizienz gestritten. Tatsache ist: eine hohe Salzzufuhr bindet das Wasser im Körper und verhindert seine Ausscheidung. Fakt ist aber auch: Salz (Natrium) hat nur beim wenigen Menschen direkt etwas mit Bluthochdruck zu tun. Überwiegend ist man sich einig, dass moderate Mengen eines hochwertigen Salzes (Kristall Salz, Meersalz) Herzinsuffizienz-Patienten normalerweise nicht schaden.
Sport und Bewegung
Passionierte Jogger müssen jetzt stark sein: bei Vorliegen einer Herzinsuffizienz sollte Bewegung so ausgelegt sein, dass der Körper langsam und moderat trainiert wird und zwischendrin immer mal wieder kurz, aber vorsichtig, belastet wird - je nach Vermögen des einzelnen. Die Belastungsphasen können zwischen einer halben und einer ganzen Minute dauern. Das Niveau während der restlichen sportlichen Aktivität sollte flottes spazieren gehen nicht überschreiten.
Darmflora und Leber sanieren
Dies ist sinnvoll, wenn der Krankheit längere Antibiotika-Behandlungen vorausgegangen sind oder ein Infekt (oder mehrere) eventuell eine Rolle gespielt haben kann / könnte. Der Aufbau eines gesunden Darmmilieus und die Entgiftung der Leber können auf jeden Fall hilfreich sein, um einen Patienten mit Herzinsuffizienz langfristig zu entlasten.
Das Klischee der Herzinsuffizienz-Patienten, sie wären dick, litten an Diabetes oder metabolischem Syndrom und wären vollkommen unsportlich, stimmt nur teilweise. Nicht ausgeheilte Infekte, Antibiotikamissbrauch und Veränderungen in der Darmflora können langfristig interessanterweise ebenso zu Herzinsuffizienz führen wie die klassischen Symptome Diabetes oder Infarkt. Auch therapeutisch gibt es in der Naturheilkunde einige Möglichkeiten, die über die klassische Therapie hinausgehen: sekundäre Pflanzenstoffe, Darmsanierung und das Vermeiden von Fruchtzucker können sich als ebenso nützlich erweisen wie das abbauen von Übergewicht und die Behandlung des Herz-Kreislauf-Systems.
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