Natürliche Histaminsenker

Histaminsenker

Histamin ist zunächst einmal ein natürlich im Körper vorkommender Stoff. Er ist Teil des so genannten „humoralen Abwehrsystems“. Damit werden Schadstoffe, Chemikalien, aber auch schädliche Stoffwechselprodukte von Bakterien und Viren vom Körper ferngehalten.

Dennoch kennen wir Histamin als etwas „Böses“.

Histamin - beteiligt an vielen, unangenehmen Krankheitssymptomen!

Histamin schürt eine lokal begrenzte Entzündungs- und Abwehrreaktion. Das betroffene Gewebe schwillt an und wird rot. Das Immunsystem wird aktiviert. Wir erleben diese Erscheinungen eines aktivierten Immunsystems allerdings als sehr unangenehm. An folgenden Symptomen ist Histamin direkt oder indirekt, teilweise oder vollständig beteiligt:

  • „Flush“ (Hautrötung mit Hitzegefühl)
  • Ekzem / Neurodermitis
  • Urtikaria (Nesselsucht)
  • Bauchschmerz
  • Kopfschmerz, Migräne
  • Juckreiz
  • Durchfall
  • Abfall des Blutdrucks, Schwindel, Kreislaufsymptome, Schweißausbruch
  • Allergischer Schnupfen
  • extreme Müdigkeit nach größeren Mahlzeiten
  • Asthma und natürlich
  • Allergien

Histamin - ein Überschuss ist Zeichen eines Ungleichgewichts im Immunsystem!

Normalerweise reagiert das Immunsystem so: ein Problem stellt sich ein. Beispielsweise eine Infektion. Der Körper produziert mehr von bestimmten Abwehrzellen und weniger von bestimmten anderen Abwehrzellen, um die Entzündung möglichst zu begrenzen und aus dem Körper wieder zu entfernen. Wenn die Entzündung ausgestanden ist, kehrt der Körper wieder in ein Gleichgewicht zurück. Dieses Gleichgewicht nennt man „Th1 / Th2 – Balance“.

Bei manchen Menschen jedoch kehrt der Körper nicht wieder in dieses Gleichgewicht zurück. Bestimmte Abwehrzellen bleiben gegenüber anderen Abwehrzellen dominant. Dadurch wird im Körper ständig der Zustand von Entzündung und Abwehr simuliert. In diesen chronischen Zustand spielt Histamin eine zentrale Rolle - nämlich bei der so genannten „Th2-Dominanz“.

Histaminintoleranz - noch einmal ein eigenes Kapitel

Die Histamintoleranz ist noch einmal ein eigenes Problem. Hier fehlt ein Enzym (die Diaminooxidase), welches dafür sorgt, dass in der Nahrung enthaltene Histamin aufgespalten und unschädlich gemacht wird. Anders hingegen sieht es aus, wenn bestimmte Nahrungsmittel Histamin im Körper freisetzen - wie man das beispielsweise von Erdbeeren kennt. Diese beiden Zustände muss man voneinander unterscheiden. Der letzte Zustand hat nichts mit einem fehlenden Enzym zu tun.

Durch die Histaminfreisetzung der so genannten Mastzellen (wichtiger Zellen des Immunsystems) wird eine Verschiebung in die oben genannte Th2-Dominanz bewirkt. Die aufgelisteten Symptome sind die Folge einer solchen Dominanz.

Histaminsenker – chemische Histaminsenker haben Nebenwirkungen

Viele Arten von Allergien werden durch Histaminsenker gelindert. Die bekanntesten dieser Histaminsenker sind z.B. Cetirizin und Loratadin. Bei Allergien, Neurodermitis, Nesselsucht und Juckreiz werden diese Substanzen häufig eingenommen. Oft gehen Sie allerdings mit Nebenwirkungen einher. Hier die wichtigsten:

  • Müdigkeit und Benommenheit
  • Kopfschmerzen
  • Trockenheit der Mundschleimhäute
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • selten: Herzrhythmusstörungen
  • selten: Halluzinationen
  • paradoxerweise stellen sich auch allergische Reaktionen auf diese Anti-Allergiemittel ein!

Gibt es natürliche Alternativen?

Rund 25 % der europäischen Bevölkerung leidet an einer nachgewiesenen Allergie, wahrscheinlich mit einer hohen Dunkelziffer. Viele von ihnen sehnen sich nach einer natürlichen Behandlung. Die Frage ist: gibt es natürliche Histaminsenker, die kaum oder keine Nebenwirkungen haben?

Die Antwort: ja, die gibt es durchaus! Nur sollte man bei ihrer Anwendung in anderen Dimensionen denken. Eine „Cetirizin“-Tablette lindert die Beschwerden für einige Stunden oder einen Tag. Sie wirkt relativ schnell. Die meisten natürlichen Antihistaminika bewirken eine allmähliche Umstimmung, die sich langfristig bei Allergikern positiv bemerkbar macht. Hier die wichtigsten:

1
Darmsanierung

Darmbakterien tragen mit ihren biochemischen Reaktionen zum Gleichgewicht bzw. einer Verschiebung dieses Gleichgewichts zwischen den Th1- und Th2-Zellen bei. Eine Darmsanierung mit so genannten Leitkeimstämmen, die einen Th2-Überschuss im Körper abbauen, dämpfen Histaminreaktionen.

In der „PANDA-Studie“ von 2010 wurden drei dieser Leitkeimstämme zur Senkung von Histaminreaktionen im Körper überprüft und für besonders geeignet befunden. Es handelt sich um die Stämme Bifidobacterium bifidum W23, Bifidobacterium lactis (früher als B. infantis bezeichnet) W52 und Lactobacillus lactis W58. werdenden Müttern wird mittlerweile empfohlen, diese Stelle zur Vorbeugung einige Wochen vor dem Geburtstermin einzunehmen, um das Allergierisiko des Kindes zu senken.

2
Vitamin C

Vitamin C ist die wichtigste Substanz, die im Körper das Glutathion erneuert, oder „recycelt“. Glutathion wiederum ist nicht nur ein wichtiges Antioxidans, sondern auch die Substanz im Körper, die ein Gleichgewicht zwischen Th1- und Th2-Zellen herstellt. Es gibt zwei Formen von Glutathion: die reduzierte Form und die oxidierte Form. Allein die reduzierte Form ist biologisch aktiv und wird bei bestimmten Stoffwechselprozessen im Körper „verbraucht“. Vitamin C stellt den reduzierten Zustand wieder her.

Vitamin C ist eines der wichtigsten natürlichen Antihistaminika. Das Problem mit Vitamin C ist: als Nahrungsergänzung oral aufgenommen, werden selten mehr als 500 mg auf einmal vertragen, da es Durchfall produziert. Die Lösung wäre, sich regelmäßig bei einem Arzt oder Heilpraktiker eine Infusionstherapie geben zu lassen. Nicht ganz so effizient, aber preiswerter ist diese Möglichkeit: Calciumascorbat ist das Kalzium-Salz des Vitamin C. Es reagiert im Körper nicht sauer, Kalzium ist ebenfalls ein gutes Antihistaminikum und es wird gut vertragen!

3
Sekundäre Pflanzenstoffe

Es gibt viele verschiedene so genannte Sekundärstoffe, die eine Überreaktion von Histamin dämpfen können: Quercetin, Astragalis, Propolis, Piperin, Süßholz, Extrakte von Brennnessel oder Augentrost.

Tipp: Quercetin in Kombination mit Piperin hat einen doppelten Vorteil. Erstens verbessert das Piperin die Aufnahme von Quercetin im Verdauungstrakt um den Faktor zehn. Zweitens sind beide wichtige Antihistaminika, die in Kombination stärker wirken. Gesundheitsexperten empfehlen die Einnahme eines solchen Präparats regelmäßig etwa 4-6 Wochen vor Beginn der persönlichen Allergiezeit (bezogen auf Heuschnupfen, Pollenallergie).

4
Zink

Im Zuge einer wachsenden Stressbelastung und weniger Bewegung ist die Funktion der Verdauungsenzyme bei den meisten Personen von vornherein eingeschränkt. Zink, ein Spurenelement, steckt in Nahrungsmitteln, die viel Eiweiß enthalten. Man geht aktuell davon aus, dass gut ein Drittel aller Personen in den westlichen Industrienationen an einem latenten Zinkmangel leidet.

Zink verringert die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen und fördert den biochemischen Abbau von Histamin. Empfohlen bei Allergie wird eine tägliche Zufuhr von mindestens 25 mg!

5
Ernährungsumstellung

Aus naturheilkundlicher Sicht wird Allergikern und Atopikern empfohlen, die Lebertätigkeit anzuregen, auf den Säure-Base-Haushalt zu achten und sich glutenfrei (d.h. frei von Getreideprodukten wie Weizen, Roggen, Gerste und Hafer) und milcheiweißfrei zu ernähren. Bei milden bis moderaten Krankheitserscheinungen sollte die Kombination der oben genannten natürlichen Histaminsenker und der milcheiweiß- und glutenfreien Ernährung die Symptome bereits zu lindern, dass der Einsatz von chemischen Antihistaminika nicht mehr notwendig ist!

Mein Fazit

Zumindest bei Patienten mit milden bis moderaten Problemen mit Histamin ist es möglich, rein mit natürlichen Maßnahmen überschüssiges Histamin im Körper abzubauen. Diese Methode hat zudem den Vorteil, dass die Nebenwirkungen konventioneller Antihistaminika sicher ausgeblendet werden!

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