Kakao – gesund oder ungesund?

Kakao

Dass Schokolade einen gesundheitlichen Nutzen haben soll - diese Frage haben wir uns früher nie gestellt. Schokolade war etwas zum Naschen und als solche von vornherein ungesund. Aber in den letzten Jahren hat sich eine Entwicklung zur ähnlich wie beim Kaffee vollzogen: auf einmal „entdeckte“ man in dem vermeintlich ungesunden Nahrungsmittel positive Effekte auf die menschliche Gesundheit.

Dazu kam, dass mit der Bio- und Rohkostbewegung roher Kakao auch in weiteren Kreisen verkehrsfähig wurde. Produkte aus rohem Kakao sind mittlerweile keine exotische Ausnahmeerscheinung in Abteilungen feiner Reformhäuser mehr, sondern lassen sich in vielen Supermärkten finden.

Es bleibt die Frage: Roher Kakao – gesund oder ungesund?

Kakao: gesundheitsfördernde sekundäre Pflanzenstoffe?

Immer, wenn wir etwas Pflanzliches zu uns nehmen, profitieren wir nicht nur von Vitaminen und Mineralstoffen, Spurenelementen, Enzymen und Ballaststoffen. Der gesundheitliche Wert so genannter „sekundärer“ Pflanzenstoffe findet heute den Weg in zahlreiche Naturarzneien. Man muss allerdings keine Arzneimittel zu sich nehmen, um davon zu profitieren. Hochwertiger Kaffee und Kakao liefern diese Stoffe frei Haus!

Im Falle von Kakao sind dies „Flavonoide“, Gerbstoffe, Pflanzenfarbstoffe, organische Säuren sowie Theobromin und (in geringer Menge von 0,2 %) auch Koffein. Sekundäre Pflanzenstoffe sind sehr starke Antioxidantien, sie sind in dieser Eigenschaft ungefähr zehnmal stärker als zum Beispiel Vitamine oder Spurenelemente wie Zink.

Kakao: er enthält eine erstaunliche, gesundheitsfördernde Substanz!

Liebhaber von dunkler Schokolade bzw. Kakao werden es bereits bemerkt haben: Kakao verbessert die Stimmung und das Konzentrationsvermögen. Der eigentliche Star der Inhaltsstoffe ist jedoch eine Substanz namens Epicatechin. Aus einer Studie, in der zwei Volksgruppen in Panama Anfang des neuen Jahrtausends miteinander verglichen wurden, geht hervor, dass Epicatechin das Risiko für vier Volkskrankheiten der modernen Zivilisation zumindest reduziert: Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und Krebs.

Nun kann man darüber spekulieren, inwieweit zwei verschiedene Volksgruppen von ihrer Gesundheit her unmittelbar miteinander vergleichbar sind, wenn eine von ihnen besonders viel von einem bestimmten Nahrungsmittel zu sich nimmt, was die anderen nicht tut. Der Unterschied war in diesem Fall allerdings so gravierend, dass die Unterschiede zwischen den Lebensbedingungen der beiden Gruppen alleine nicht ausreichend waren, dieses Ergebnis zu erklären. Die gesündere Gruppe hatte bedeutend mehr Kakao konsumiert.

Diese gesundheitsfördernden Wirkungen sind dokumentiert!

  1. Be Happy – mit Kakao! Kakao enthält Hormone und die Vorstufen von Nervenbotenstoffen. Außerdem enthält es „Anandamid“, das „Glücksmittel“. In moderaten Mengen genossen, wird Kakao stimmungsaufhellend!
  2. Kakao regt die Libido an: dies hat er einem Stoff namens „Phenetylamin“ zu verdanken. Kakao ist übrigens die einzige Substanz auf der Erde, die diesen Stoffen natürlicherweise enthält - abgesehen von Blaualgen!
  3. Kakao hilft gegen Prämenstruelles Syndrom: es sorgt dafür, dass „an den Tagen vor den Tagen“ der Serotoninspiegel ausreichend hoch bleibt!
  4. Kakao verbessert die Gesundheit von Herz und Kreislauf: die vielen, sekundären Pflanzenstoffe - bis zu 700 Stück - wirken antientzündlich, schützen das Herz, verbessern den Blutfluss.
  5. Kakao kann beim Abnehmen helfen: das liegt an bestimmten Inhaltsstoffen, die sich MAO-Hemmstoffe nennen. Diese finden sich auch in vielen Produkten zur Gewichtsabnahme. Wie auch immer, genau diese Produkte sind es, die auch eine Mengenbegrenzung für den täglichen Genuss von Kakao fördern: mehr als vier gehäufte Teelöffel pro Tag sind keinesfalls erlaubt!
  6. Kakao enthält große Mengen an Magnesium. Das ist ungeheuer wichtig für den Zellstoffwechsel und hilft Ihnen, Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsschwächen und Burnout-Syndrom zu bekämpfen. Magnesium ist ebenso wichtig für die Erhaltung eines gesunden Blutdruck, es hilft gegen Diabetes 2 und verringert das Risiko für Osteoporose
  7. Kakao ist eine sehr gute Quelle für organischen Schwefel. Damit wird die Entgiftungsfähigkeit des Körpers gefördert, Leber und Bauchspeicheldrüse werden geschützt
  8. eine kleine Menge an Kakao - jeden Abend eingenommen - kann helfen, den Blutdruck zu regulieren. Das ergab eine Studie mit 470 Männern.
  9. Kakao ist wichtig für das Innenleben: eine kleine Menge, regelmäßig jeden Tag über zwei Wochen verzehrt, half, den Kortisolspiegel im Körper effektiv zu senken. Kortisol ist ein körpereigenes Stresshormon, welches unter anderem Muskelverspannungen, einen erhöhten Blutzuckerspiegel und ein Ungleichgewicht in der Darmflora begünstigt. Kleine Mengen von Kakao, regelmäßig konsumiert, wirken diesen Problemen entgegen
  10. eine gute Vorbereitung für den Sommer: Personen, die über drei Monate hinweg wenigstens 20 g Kakao am Tag konsumierten, entwickelten einen gewissen Schutz vor Sonnenbrand und ein geringeres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.
  11. Kakao könnte die Zähne vor Karies schützen. Eine kleine, private Universität in Louisiana hat die Wirkung von Kakao mit derjenigen von Fluorid verglichen, was die vor Karies schützende Wirkung anging. Kakao hat sogar besser abgeschnitten. Das ist umso interessanter, als das von Fluorid ja auch Giftwirkungen und Nebenwirkungen dokumentiert sind!
  12. Und nicht zuletzt: Kakao verbessert die Gedächtnisleistung und schützt vor Alzheimer. Das ergab eine Studie der renommierten Harvard-Universität!

Kakao: es ist natürlich auch nicht alles Gold, was glänzt!

Mit Kakao ist es wie mit jedem anderen Naturstoff auch: er hat viele gesundheitsfördernde Wirkungen - jedoch kann er für einige Personen auch sehr schädlich sein. So ist ein gewisses Allergierisiko im Zusammenhang mit Kakao dokumentiert, dass allerdings nicht besonders hoch ist. Dennoch: allergische Personen sollten vorsichtig sein. Interessant ist zudem, dass keine der zitierten, positiven Wirkungen sich eingestellt hat, wenn man Kakao „ganz traditionell“ mit Milch und Zucker als Heißgetränk kombinierte. Man kann Kakao mit Reismilch, Kokosmilch, Kokoswasser kombinieren - sollte aber die Finger von Kuhmilch und deren Produkten lassen.

Kakao kann auf der einen Seite die Verdauung zwar fördern, sensiblen Menschen jedoch erhebliche Bauchschmerzen bereiten. Auch sind ungewöhnliche Durchfälle im Zusammenhang mit dem Genuss von Kakao dokumentiert.

Im Zusammenhang mit Kakao existiert auch ein - wenn auch indirektes – „Histamin-Problem“: Kakao zählt zu den Histamin-Liberatoren. Außerdem enthält es so genannte „biogene Amine“, nämlich Tyramin und Phenylethylamin, die besonders Migräne-Patienten im wahrsten Sinne des Wortes Kopfschmerzen bereiten können.

Kann Kakao süchtig machen?

Auch auf dieses Problem bin ich auf der ein- oder anderen Webseite gestoßen: Kakao kann süchtig machen. Es stimuliert bestimmte Hormondrüsen und kann diese bei langfristigem Missbrauch auch erschöpfen. Die Folge: man benötigt immer mehr Kakao, um die Hormonausschüttung auf diesem Niveau zu stabilisieren. Dokumentiert sind Wutausbrüche, sexuelle Störungen und Stimmungsschwankungen.

Zur Relativierung sei gesagt, dass sich diese Hinweise mehr auf privaten Webseiten gefunden habe und diese persönlichen Erkenntnisse nicht durch Studien abgesichert sind.

Mein Fazit

Kakao ist neben einem Genussmittel auch eine ziemlich vielseitige Heilpflanze. Gerade in unserer von Stress und Bewegung Armut geprägten Zeit hat der Genuss sicherlich einige Vorteile. Konzentration und Gedächtnis werden verbessert, positive Wirkungen auf den Stoffwechsel sind dokumentiert. Jedoch sollten Allergiker, histaminintolerante Personen, Migränepatienten und Personen mit Verdauungsstörungen vorsichtig sein mit dem Genuss von Kakao!

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