Kalium: Der (beinahe) vergessene Mineralstoff

Eventuell nehmen sie Mineralstoffe als Nahrungsergänzung ein. Vielleicht sogar in Kombination mit Spurenelementen. Magnesium - gut für das Herz, gut für den Kreislauf - und gegen Krämpfe. Calcium: beugt Osteoporose vor. Kalium…großes Fragezeichen…
Gibt man den Begriff „Kalium“ bei Google ein, kommen keine Einträge für Nahrungsergänzungsmittel wie etwa bei Magnesium. Sicher gibt es Nahrungsergänzungspräparate, die Kalium enthalten. Nahrungsergänzungsmittel ausschließlich mit Kalium sind allerdings außerhalb des klinischen Bereichs kaum zu finden. Oder hat Ihr Arzt Ihnen schon einmal gesagt, Sie sollen Kalium einnehmen?
Wichtig für Nervenzellen, Enzyme, Muskulatur, Psyche und Herz
Dabei ist Kalium der wichtigste Mineralstoff in der Zelle. Ohne Kalium können Nervenzellen, die erregt wurden, nicht in ihren Ruhezustand zurückfinden. Daher ist Kalium unendlich wichtig für die Funktion der Nerven. Einen Mangel an diesem Mineralstoff bemerkt man schnell an Herzsymptomen: es kommt zu Rhythmusstörungen. Das Herz schlägt in diesem Fall schnell mehrfach hintereinander. Im Extremfall kann dies sogar zu Kammerflimmern führen. Sehr starker Kaliumverlust ist lebensbedrohlich.
Kalium beeinflusst darüber hinaus die Funktion verschiedener Enzyme. Enzyme aber sind Stoffe, ohne die im Stoffwechsel gar nichts geht. Ein bekannter Mediziner hat es einmal so zusammengefasst: „Leben ist Enzymtätigkeit“. Bei einem Kaliummangel kommt es in der Muskulatur zu Lähmungen.
Ein guter Kaliumhaushalt trägt darüber hinaus dazu bei, dass die Nerven gestärkt werden. Eine labile Psyche, die besonders anfällig ist für Stress, verbraucht Kalium, um die angespannten Nerven immer wieder in ihren Ruhezustand zurück versetzen zu können. Hier hat sich eine besondere Form der Kaliumzufuhr bewährt (s.u.)
Haben Sie zu wenig Kalium?
Wann ist man gefährdet, einen Kaliummangel zu erleiden? Es gibt verschiedene Probleme, die zu Mangelerscheinungen führen, zum Beispiel:
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Erbrechen und Durchfall
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die längerfristige Einnahme von Abführmitteln
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die längerfristige Einnahme von Entwässerungsmitteln, so genannten Diuretika
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eine hohe Koffeinzufuhr
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ein hoher Konsum von Cola (etwa ab 2-3 l täglich)
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ein sehr hoher Konsum von Fruchtzucker, der Nahrungsmitteln zugesetzt wurde
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bei der hormonellen Erkrankungen „Conn-Syndrom“ (vermehrter Nachweis des Hormons Aldosteron im Blut)
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erhöhter Ausscheidung über die Nieren
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starke und lang andauernde psychische Belastung
Kaliummangel bei schlechtem Trinkverhalten
Falls Sie nicht gerade krank sein sollten, sind Sie am stärksten gefährdet, einen Mangel an Kalium zu erleiden, wenn Sie:
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Zu wenig trinken
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ausschließlich fruchtzuckerreiche Getränke zu sich nehmen bei zu geringer Trinkmenge
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sehr viel Koffein zu sich nehmen
Die erste und wichtigste Maßnahme ist daher, Ihr Trinkverhalten zu verändern. Weg von Limonade, Kaffee und Coca-Cola, hin zu Kräutertee oder Wasser. Brennnesseltee liefert übrigens hohe Mengen an bioverfügbarem Kalium. Man sollte es bei Brennnesseltee vor allen Dingen mit der Dauer nicht übertreiben. Falls Sie etwas für Herz, Kreislauf, Blutdruck, Wasserhaushalt und auch Entschlackung tun möchten, trinken sie für 3-4 Wochen täglich eine bis zwei Tassen Brennnesseltee. Aber bitte nicht länger! Bei sehr langem Gebrauch dieses Tees kann es zum Gegenteil kommen: einem Überschuss an Kalium!
Ein Berufskollege von mir hat diese Symptome bei einer älteren Frau beobachtet, die gewohnheitsmäßig mehrere Tassen Brennnesseltee pro Tag trank. Die Symptome:
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Schwäche der Muskulatur
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Blutdruckabfall
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langsamer Puls
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Herzstolpern, oder auch Aussetzen von Herzschlägen
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Muskelschwäche
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Lähmungen
Für alle Bluthochdruckpatienten: ACE-Hemmer und Betablocker können zu einem Anstieg des Kaliumspiegels führen!
In welchen Nahrungsmitteln ist besonders viel Kalium enthalten?
Bananen enthalten viel Kalium. Die Bioverfügbarkeit ist allerdings nicht besonders hoch. Folgende Nahrungsmittel sind - diesseits von Brennnesseltee - Gute Kaliumlieferanten:
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Trockenfrüchte
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Avocado
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Bohnen
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Kohlgewächse
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Salate aller Art
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Rettich
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Artischocken
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dunkle Beeren
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Kakao und dunkle Schokolade
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Hagebutten
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Nüsse
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Steinfrüchte, wie Aprikosen und Nektarine
Die besondere Form der Kaliumaufnahme für eine stabile Psyche
Viele Menschen mit einer labilen Psyche und Stressanfälligkeit können davon profitieren, das Schüsslersalz „Kalium phosphoricum D6“ über einen längeren Zeitraum hinweg täglich mehrere Male einzunehmen. Kalium phosphoricum wird in dieser Potenz bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen. Obwohl es nicht bei jedem einen beobachtbaren Effekt gibt, wird bei vielen Anwendern die Psyche stabiler, der Schlaf wird besser und die Verdauung resistenter gegen Störungen durch Stress. Gelegentlich können sogar Herzrhythmusstörungen gelindert werden!

Im normalen Alltag kommt es zwar kaum zu Kaliummangel, jedoch können Personen mit einer labilen Psyche, Bluthochdruckpatienten, Personen, die Abführ- oder Entwässerungsmittel einnehmen, die zu wenig trinken oder sehr viel Koffein zu sich nehmen (oder beides!) Zu Kaliummangel neigen. Erste-Hilfe-Maßnahme ist der Verzehr kaliumreicher Nahrungsmittel und eventuell (zusätzlich?) Bei psychischer Belastung die Einnahme des Schüsslersalzes „Kalium phosphoricum D6“!
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