L-Tyrosin gegen Erschöpfungszustände

Wenn Sie an Aminosäuren als Nahrungsergänzung denken, was haben Sie dann vor Ihrem geistigen Auge für ein Bild? Nun, Aminosäuren sind die Grundbausteine für Eiweiß. Ergo denken Sie an Muskeln, Hanteln, Waschbrettbauch und gestählte Körper.
Sie gehen nicht ins Fitnessstudio? Sie meinen daher, dass Aminosäuren als eine Nahrungsergänzung nichts für Sie wären? Denken Sie um! Denn: Aminosäuren können weit mehr als nur Muskelmasse aufbauen. Ein Beispiel eines Alleskönners unter den Aminosäuren ist L-Tyrosin.
L-Tyrosin: gut für den Körper, gut fürs Gehirn
L-Tyrosin wird auch von Kraftsportlern, Bodybuildern und Athleten zum Aufbau von Muskelmasse und zur Unterstützung der Funktionen der Muskulatur benutzt. Aber die Eigenschaften dieser Aminosäure gehen weit über eine Anwendung beim Sport hinaus. L-Tyrosin zählt als Aminosäure zu den so genannten Nootropika. Das sind Stoffe, die die Gehirnleistung steigern bzw. sich positiv auf den Stoffwechsel des Gehirns auswirken. Damit eignet sich L-Tyrosin nicht nur für Athleten, sondern auch für Geistesarbeiter.
Erfahren Sie hier von wissenschaftlich bestätigten positiven gesundheitlichen Wirkungen von L-Tyrosin auf den menschlichen Körper:
L-Tyrosin hilft, die mentale Arbeitsleistung zu steigern
In der Wissenschaft um Gehirn und Gedächtnis ist in den letzten Jahren viel von der Anpassungsfähigkeit und Flexibilität des Gehirns auf neue Anforderungen die Rede. Es ist so ähnlich wie bei einem Muskel: „trainier sie oder verliere sie“. Man nennt dieses Konzept „Neuroplastizität“. L-Tyrosin ist eine von mehreren Substanzen, die genutzt werden kann, diese spezielle Eigenschaft des Gehirns zu verbessern. In einer Studie von 2013 beweist L-Tyrosin, dass mit seiner Einnahme das so genannte „Arbeitsgedächtnis“ verbessert werden kann. Das Gehirn reagiert flexibler auf Anforderungen und kann Erlerntes besser speichern.
Hilft bei der Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen
Auch falls Sie keine diagnostizierte Schilddrüsenunterfunktion haben sollten: chronischer und langandauernder Stress kann sich auf die Produktion der Schilddrüsenhormone legen. L-Tyrosin fördert die Ausschüttung des Hormons Noradrenalin, das seinerseits wiederum die Schilddrüsenhormone T3 und T4 aktiviert. Über diese Achse können beispielsweise Depressionen gelindert werden. Auch unerklärliche Gewichtsschwankungen, die im Zusammenhang mit Stress stehen, können so gemildert werden. Gehirnleistung, Tatendrang und mentale Kraft werden verbessert.
L-Tyrosin als unterstützende Therapie bei Parkinson
In einer kleinen Studie wurden Parkinson-Patienten mit L-Tyrosin und Probenecid behandelt. Probenecid ist eine Substanz, welche die Ausscheidung von Harnsäure fördert. Das Ergebnis: bei den Patienten erhöhte sich der Spiegel einer organischen Säure Homovanillinsäure, einem Abbauprodukt von Dopamin. Das bedeutet, dass bei dieser therapeutischen Option mehr Dopamin im Gehirn bioverfügbar ist. Parkinson basiert aber auf einem Mangel von Dopamin, ausgelöst durch Schädigung des Pyramidensystems. Einen Versuch ist es in jedem Fall wert!
L-Tyrosin kann ADHS-Patienten helfen
Im Rahmen einer kleineren Studie half die Aminosäure bei 28 Patienten, über einen Zeitraum von sechs Wochen hinweg die Symptome eines Aufmerksamkeitsdefizit-Syndroms zu verbessern. Allerdings zeigten die Patienten nach den abgelaufenen sechs Wochen keine weiteren Fortschritte. Der Grund wird darin gesehen, dass nur ein kleiner Teil der ADHS-Patienten die Ursache der Erkrankung in einer verringerten Produktion von Nervenbotenstoffen zu finden hat. Die Autoren der Studie geben zu, dass weitere Studien in diesem Bereich notwendig sind.
L-Tyrosin kann bei Winterdepression lindernd wirken
L-Tyrosin wirkt allgemein stimmungsaufhellend und lindernd bei depressiver Verstimmung und Depression. Wie auch immer, unter wirklich extremen Bedingungen in großer Höhe und bei extrem niedrigen Temperaturen, verleiht die regelmäßige Einnahme der Aminosäure eine deutlich verbesserte Stressresistenz. Daher eignet sie sich zur Einnahme bei winterlichen Verhältnissen im Hochgebirge oder bei extrem niedrigen Temperaturen, um die Resistenz des Körpers zu erhöhen.
L-Tyrosin ist bei Phenylketonurie essentiell
Bei vielen Krankheitszuständen ist die Einnahme der Aminosäure optional. Bei Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie (PKU), bei der Phenylalanin vom Körper nicht verarbeitet werden kann, sollte man die Aminosäure sogar einnehmen, da sonst ein Mangel entsteht. Empfohlen werden je nach Quelle bis zu 6 g L-Tyrosin täglich.
Welche Nebenwirkungen hat die Aminosäure?
Auch natürliche Substanzen können Nebenwirkungen zeigen. Im Falle der Aminosäure L-Tyrosin kann SSL nach der Einnahme zu Müdigkeit kommen, obwohl die Nahrungsergänzung mit dieser Aminosäure bei den meisten Personen die Energie steigert.
Einige Personen klagen über Verkrampfung im Nacken-und Schulterbereich nach längerer Einnahme der Aminosäure. Bei einigen wenigen Patienten führt L-Tyrosin zu einer Gewichtszunahme.
L-Tyrosin sollte nicht gleichzeitig mit Schilddrüsenhormonen oder Präparaten eingenommen werden, die zur Behandlung von Parkinson dienen.

Aminosäuren sind zu mehr gut, als nur Muskelmasse aufzubauen oder Sportler in ihrer Leistungsfähigkeit unterstützen. Gerade im Fall von L-Tyrosin profitiert zusätzlich gerade das Gehirn. Die Aminosäure verleiht mehr Energie, wirkt Depressionen entgegen und kann sogar in gewissen Grenzen organische Nervenkrankheiten wie Parkinson lindern.
Vorsicht ist angebracht, wenn L-Tyrosin zusammen mit Hormonpräparaten kombiniert werden soll, da die Aminosäure die Vorstufe verschiedener Hormone darstellt.
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