Ist Mikrowellenessen wirklich so ungesund?

Mikrowellenessen

Man liest ja so viel Widersprüchliches über die Mikrowelle. Die einen sagen: „Nährstoffe werden viel besser erhalten“, die Anderen meinen, Mikrowelle sei das blanke Gift, und was dort hinauskommt, eigentlich ungenießbar. Was ist nun wahr? Was ist wirklich dran an der schnellen Welle? Ist sie ein nützlicher Küchenhelfer oder gefährdet sie die Gesundheit?

Mikrowellen-Essen – Top oder Flop?

Wenn die Zubereitungszeit eines normalen Essens auf weniger als zwei Minuten reduziert wird – Tüte auf, rein in die …, servieren – dann ist die Mikrowelle mit im Spiel. In den Achtzigerjahren kam sie auf, heute ist sie fester Bestandteil der meisten Haushalte. Gerne auch mit der Begründung: Zur Zubereitung einer traditionellen Mahlzeit ist heute immer weniger Zeit da.

Naturheilkunde-Experten warnen schon lange vor dem allzu sorglosen Umgang mit der schnellen Welle, Wissenschaftler argumentieren dagegen, dass Vitamine und Mineralstoffe bei dieser Zubereitungsart eher sogar noch geschont werden, als bei der traditionellen Kochweise.

Das erste Argument: Sparen Sie wirklich Energie mit der „schnellen Welle“?

Beginnen wir erst einmal mit einem Thema, das immer aktuell ist, wenn auch nur am Rande mit Gesundheit verknüpft. Eines der häufigsten Argumente für die Mikrowelle: "Mit ihr lässt sich Energie sparen." Stimmt das? Nun, nur teilweise. Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass die Zubereitung sehr kleiner Portionen unter Umständen Energie sparen kann – etwa wie für einen Singlehaushalt. Anders sieht es bereits aus, wenn für zwei oder mehr Personen gekocht wird. Dann übersteigt der Energieverbrauch der schnellen Welle die konventionelle Zubereitung.

Vitamine und Mineralstoffe – alles im grünen Bereich?

Da sind sich die Experten einig: Der Gehalt an Vitaminen wird durch die strahlende Zubereitung eher nicht beeinflusst – kann seiner Bilanz nach sogar noch besser ausfallen als der vergleichbarer Gerichte durch Keramikplatte und Gasherd. Mineralstoffe werden von der Zubereitungsart prinzipiell kaum oder gar nicht tangiert – die Mineralstoffe gehen einfach nur woanders hin, etwa in den Bratensaft, die Sauce, usw.

Hilfe, mein Essen ist verstrahlt! – oder doch nicht?

So argumentieren der Naturheilkunde verbundene Personen allzu gerne. Manchmal ist sogar die Rede davon, mikrowellenbestrahltes Essen könnte womöglich „ionisiert“ sein, und die wertvollen Nahrungsbestandteile für den Körper nicht nur nicht nutzbar, sondern sogar ausgesprochen schädlich. Was ist dran?

Mikrowellenstrahlung ist eine elektromagnetische Strahlung, die zwischen der Wärme (Infrarot-) Strahlung und so genannten „Radiowellen“, also Frequenzen, mit denen Sendungen über große Distanzen übertragen werden können, anzusiedeln ist. Diese Strahlung ist bei weitem nicht energiereich genug, um den Schweinebraten radioaktiv strahlen zu lassen.

Das Problem ist aber ein ganz anderes: durch die Strahlung wird das Wasser, das die Speisen enthalten, mit enorm großer Geschwindigkeit „umgepolt“ (Milliarden Mal in einer Sekunde!), und die Moleküle werden zum Schwingen angeregt. Eine Kraft, die zwar nicht ausreicht, um kovalente Bindungen (eine Art von chemischer Struktur) zu zerstören, wohl aber, um Zellwände aufzureißen und zu zerstören.

Heißt auf gut Deutsch: Fettsäuren, Eiweißbausteine / Aminosäuren und Vitamine werden zwar nicht in ihrer chemischen Struktur verändert – jedenfalls nicht in der kurzen Zeit, in der Mikrowellenessen zubereitet wird – wohl aber werden die Moleküle deformiert. Was im Klartext nichts anderes heißt als: die Nährstoffe sind wohl noch da, allein kann der Körper nicht mehr allzu viel mit ihnen anfangen. Das gilt umso mehr, je länger ein Essen der Mikrowellenstrahlung ausgesetzt wird.

Keimfreies Essen – ist das so gut?

Weil Mikrowellenessen gleichsam „von innen nach außen“ gart, ist die Bakterielle Verschmutzung dieser Zubereitungsart sogar noch geringer als durch konventionelles Kochen. Aber auch hier sagt die Naturheilkunde: Nicht alle Bakterien sind schädlich. Manchmal können sie uns auch nützlich sein. Das gilt beim Essen, beim Verdauen – und beim Anregen des Immunsystems.

Physiologische (gute) Bakterien auf dem Essen helfen dem Darm, steigern auch die Abwehrkräfte, können auch helfen normalerweise nicht verwertbares für den Körper nützlich zu machen. „Keimfreiheit“ macht nur bei extremer Schwächung des Abwehrsystems Sinn. Und das auch nur als konventionell – medizinischer Sicht.

Und dann ist da ja auch noch das, was „zwischen den Nährstoffen“ stattfindet

In die üblichen Untersuchungen zum Thema Nährstofferhalt fließen kaum die sekundären Nährstoffe, in Wirklichkeit die Wichtigsten, ein, die das gesamte Nährstoffangebot eigentlich zusammenhalten: Enzyme, sekundäre Pflanzenstoffe, Gerbstoffe etwa.

Und da muss man einfach sagen: enzymatische Prozesse werden durch die schnelle Welle definitiv ebenfalls beeinträchtigt. Gleichwiewohl allerdings auch durch das Kochen. Ob die hochsensiblen Enzyme, die ja auch aus Eiweißen aufgebaut sind, in ihrer Struktur allerdings schadenbringend verändert sind, ist bis heute nicht bekannt, auf jeden Fall allerdings werden sie in ihrer Wirkung beeinträchtigt. Die Folge: Auch wenn alle Vitamine und Mineralstoffe da sind, nutzen kann sie der Körper nicht mehr optimal.

Nur in der Sowjetunion achtete man schon zu Beginn des Aufkommens der Mikrowelle auf „nicht-thermische, potentiell schädliche Wirkungen“

Schon lange, bevor die Mikrowelle in die Haushalte zum Zwecke schneller Zubereitung von Speisen Einzug hielt, untersuchte man in der ehemaligen Sowjetunion die „nicht-thermische“ Wirkung von Mikrowellenstrahlung auf Nahrungsmittel. Damit ist die Wirkung gemeint, die durch die reine elektromagnetische Energie entsteht, aber nicht durch die Wärmeerzeugung.

In allen Ländern wurde und wird das Thema, auch heute noch, leider recht liberal gehandhabt. Deutschland ist dabei unrühmlicher Spitzenreiter, auch sind hier die „nicht-thermischen“ Grenzwerte für haushaltszugelassene Mikrowellenstrahlung am höchsten.

Aus eigenem Erfahrungsschatz…

Aus eigener Erfahrung in meiner Morbus-Crohn-Zeit, sowie aus Beobachtungen von und Berichten durch Bekannte und Patienten weiß ich, dass die Mikrowelle als Nahrungszubereitung besonders dann ungesunde Effekte erzeugt, wenn beim Betroffenen durch verborgene oder offensichtliche Entzündungen viele freie Radikale entstehen – die dann offensichtlich erst richtig wild werden.

So hatte ich, immer wenn wir damals (aus Unwissenheit vor über 20 Jahren) dieses Gerät benutzte, starke Blutungen aus dem Darm und massive Fieberschübe. Zur Relativierung allerdings: Ich habe auch Darmpatienten mit Crohn oder Colitis „im Schub“ kennen gelernt, bei denen sich die Symptome durch Nutzung der Mikrowelle nicht verschlechterten.

Mein Tipp:

Auch wenn der „messbare“ Nährstoffgehalt von Mikrowellenessen dem konventionell zubereiteten Essen vergleichbar ist, was der Körper damit anfangen kann, steht auf einem anderen Blatt.

Dieses Problem ist ziemlich offensichtlich…

Und das müssen auch Befürworter der schnellen Welle einsehen: Die Mikrowelle verführt dazu, beim Einkaufen öfter zu „Convenience Food“ zu greifen, also vor-zubereitetem Essen aus der Tüte, meist mit zugesetzten natürlichen und künstlichen Aromen, Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern und Farbstoffen.

Das kann nicht so gesund sein, wie wenn man sich liebevoll ein Essen selbst zubereitet. Einziges „Totschlagargument“ hierbei ist wieder mal die leidige Zeit, beziehungsweise der Mangel daran…

Kann so ein Mikrowellengerät auch für was gut sein?

Die überraschende und pfiffige Antwort von einem meiner treuesten Leser: Er verwendet die Mikrowelle (in einer abgesonderten Kammer stehend) zur Desinfektion von Zahnbürsten und Therapiegeräten.

Mein Fazit

Die Nutzung einer Mikrowelle für die Zubereitung des Essens beschwört eine ähnlich große Kontroverse zwischen strengen Naturwissenschaftlern und alternativ denkenden Menschen hinauf wie beispielsweise die Impfdiskussion: „der Nutzen überwiegt bei weitem“ - sagen die einen. „Die Schädigungen werden nur nicht erkannt!“ - Das sagen die anderen. Auch wenn die Nährstoffe rein chemisch gesehen noch im Essen sein mögen. Der Beweis steht noch aus, ob Sie dies für den Menschen wirklich in optimaler Form sind!

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