Mineralstoffe: Worauf man achten sollte!

Mineralstoffe

Mineralstoffe: der Körper ist zu jeder Zeit auf sie angewiesen! Gerade jetzt in der warmen Jahreszeit kommt es bei den gelegentlichen Hitzewellen mehr als alles andere darauf an, dass Sie reichlich trinken. Vor allen Dingen sollten Sie auf Ihre Mineralstoffzufuhr achten. Denn besonders beim Schwitzen verliert der Körper ständig Mineralstoffe. Die vor einigen Jahren gültige Doktrin in der Naturheilkunde, das Wasser besonders rein sein müsse, gilt mittlerweile als überholt. Namhafte Autoren wie beispielsweise Frau Dr. Barbara Hendel empfehlen einen „moderaten Mineralstoffgehalt“ des Wassers.

 

Was sind Mineralstoffe?

Sie müssen Mineralstoffe von den Spurenelementen unterscheiden. Zu den Mineralstoffen zählen: Calcium, Kalium, Magnesium und Natrium und außerdem noch Phosphor. Elementen wie Zink, Selen oder Eisen zählen zu den Spurenelementen. Vor allen Dingen die Menge der im Körper vorhandenen Mineralstoffe unterscheidet sich von denen der Spurenelemente. Besonders wichtig für die Funktionen des Körpers ist die Verteilung von Mineralstoffen im Organismus.

 

Das besondere Verhältnis zwischen den Mineralstoffen Kalzium und Magnesium

Es ist vielmehr Calcium im Körper vorhanden als Magnesium. Normalerweise hat ein Mann von durchschnittlicher Körpergröße und-Gewicht etwa 1000 g Kalzium in seinem Körper. Demgegenüber stehen nur etwa 28-30 g Magnesium. Innerhalb der Zellen jedoch kehrt sich das Verhältnis um - und zwar dramatisch. Innerhalb einer Zelle ist etwa 10.000 mal mehr Magnesium vorhanden als Calcium. Verringert sich dieses Verhältnis, kommt es zu Problemen im Stoffwechsel. Nervenzellen werden über erregt. Es kommt zu Muskelspannung und -Verkrampfung. Es kann auch zu Anspannung in den Gefäßen kommen, die dadurch enger gestellt werden. Das führt wiederum zu Bluthochdruck.

 

Der Körper eigene Stress-Mechanismus, eigentlich für Notsituationen gedacht, wird zum Dauerzustand. Die Folgen: notorisch verspannte und verkrampfte Muskulatur, erhöhter Blutdruck, innerer Unruhe und Gereiztheit, schlechte Verdauung. Da diese Zustände in unserer modernen Zeit schon fast als normal angesehen werden, lässt sich von Seiten der Naturheilkunde und der Nahrungsergänzung mit gutem Gewissen eine ständige Magnesiumzufuhr empfehlen. Calcium ist der „Anspanner“, Magnesium ist der „Entspanner“. Darauf sollten wir besonders achten, wenn wir beispielsweise an eine Vorsorge gegen Osteoporose denken: Magnesium ist sogar hier wichtiger als Calcium!

Mythos notorische Natrium-Überversorgung: was ist dran?

Bei den Mineralstoffen ist das allerletzte, woran Sie denken, eine ausreichende Versorgung mit den Mineralstoffen Natrium. Warum? In den Medien bekommen wir immer vorgesetzt, dass wir alle viel zu viel Kochsalz zu uns nehmen. Natrium ist der eine Bestandteil von Kochsalz (chemisch: Natriumchlorid). Es heißt, Natrium würde zu Bluthochdruck führen. Tatsächlich hat sich allerdings herausgestellt, dass der Blutdruck nur bei einem von sechs Personen in direktem Zusammenhang mit dem Kochsalzverzehr steht! Die Aufnahme von Natrium mit der Ernährung ist weltweit höchst unterschiedlich. Es gibt Inseln in der Südsee, auf denen die Menschen durchschnittlich 1 g Kochsalz zu sich nehmen. Es gibt Gegenden in Westchina (Szechuan), in denen die Menschen durchschnittlich bis zu 15 g Kochsalz täglich verzehren. Das liegt weit über den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

 

Der Natriumbedarf des Einzelnen hängt mehr als alles andere von den körperlichen Voraussetzungen ab: wer viel schwitzt, benötigt mehr Natrium! Natriummangel wird vom Körper zunächst so ausgeglichen, dass Wasser von außerhalb der Zellen in die Zellen transportiert werden. Zudem wird vermehrt Wasser über die Nieren ausgeschieden. Kopfschmerzen, eine Schwäche der Muskulatur, Schwindel, Appetitlosigkeit und Übelkeit, Eingenommenheit des Kopfes (Unfähigkeit zu denken) sind die wichtigsten Symptome eines Natriummangels. Bluthochdruck und Ödeme auf der anderen Seite sind die klassischen Symptome eines Überschusses an Natrium. Ödeme bedeutet: der Körper hält Wasser zurück, um das Salz sozusagen zu verdünnen. Aber nicht jeder, der an Ödemen leidet, isst zu viel Salz. Genauso gut können Wasseransammlungen im Gewebe auch auf hormonellen Problemen beruhen!

Was macht eigentlich Kalium im Körper?

Innerhalb der Zellen ist Kalium das wichtigste Mineral. Es wirkt, was den Wasserhaushalt und die Reizleitung der Nervenzellen angeht, gleichzeitig gegensätzlich und synergistisch zu / mit Natrium. Nehmen Menschen über einen langen Zeitraum zu viel Natrium auf, kann es zum Kaliummangel kommen. Das ist aber eher selten. Häufiger stellt sich Kaliummangel durch verstärkte Ausscheidung (Durchfall, Schwitzen, Erbrechen und gewohnheitsmäßiger Konsum von Abführmitteln) ein. Ich empfehle besonders Menschen höheren Alters, auf eine geregelte Kaliumzufuhr zu achten. Kalium ist vor allen Dingen vorhanden in Bananen, Kartoffeln, Aprikosen Trockenobst, Spinat, Fenchel und Vollkornprodukten vorhandenen. Auch verschiedene Kräutertees, vor allen Dingen Brennnesseltee sind reich an Kalium. Kalium ist wichtig für die Peristaltik des Magen-Darm-Kanals, den Wasserhaushalt, das Herz, den Aufbau von Eiweißen und Enzymen und die geregelte Reizleitung der Nervenzellen.

 

Die Kaliumaufnahme ist wichtig für eine geregelte Energieversorgung. Sie ist damit ein unterschätzter Faktor bei Diabetes und allen Vorstufen dieser Erkrankungen. Kalium sorgt dafür, dass der Körper und vor allen Dingen das Gehirn durch die Aufnahme von Kohlehydraten ausreichend mit Energie versorgt werden. Kaliummangel kann daher durchaus zu Heißhunger nach Süßem führen, wenn die Energieversorgung nicht gewährleistet ist. Außerdem führt Kaliummangel zu hartnäckiger Verstopfung. Das ist der Grund, warum Abführmittel das Problem im Grunde genommen noch schlimmer machen. Im Herz-Kreislauf-System bewirkt der Mangel an Kalium dasselbe wie der Überschuss an Natrium: die Neigung zur Ödemen. Darüber hinaus wird der Herzschlag beschleunigt und die Neigung zu Herzrhythmusstörungen wird verstärkt. Bei der enormen Wichtigkeit von Magnesium - dem „Mineralstoff der inneren Ruhe“ - wird die Bedeutung von Kalium oftmals unterschätzt. Kalium sollte vor allen Dingen im zunehmenden Alter reichlich in der Ernährung vorhanden sein!

Der zweifelhaften Ruf des Phosphors bzw. Phosphats

Phosphor ist ein Mineralstoff, der zusammen mit Calcium am Aufbau und an der Festigkeit der Knochen beteiligt ist. Für den optimalen Knochenstoffwechsel müssen Phosphor und Calcium immer in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Und da liegt das Problem. Über die moderne Ernährung (Schmelzkäse, Cola, Fleisch-und Wurstwaren) wird der Körper mit Phosphor über versorgt: in Form von Phosphat (Schmelzkäse, Wurstwaren) und Phosphorsäure (Cola). Mittlerweile mehren sich die Stimmen, dass die Überversorgung mit Phosphor im Kalk-und Knochenstoffwechsel bereits in der Kindheit schwere Schäden anrichten kann. Exzessive Zahnschäden und ein verstärktes Auftreten von Knochenbrüchen bei Kindern werden auf einen Überschuss von Phosphor, Phosphaten und Phosphorsäure zurückgeführt. Einige Experten sind der Meinung, dass Phosphate zu einer verringerten Aufnahme von Calcium führen. Ich empfehle, in der Ernährung die „angereicherten“ Nahrungsmittel wie Schmelzkäse oder Wurstwaren und natürlich erst recht Cola zu vermeiden. In Milchprodukten, aber auch in Hülsenfrüchten kommt mehr als genug natürlich gebundenes Phosphor vor, um den Bedarf zu decken!

 

Vegetarische vs. Fleischbetonte Kost

Interessant ist es, im Zusammenhang mit Mineralstoffen eine vegetarische mit einer auf Fleisch basierenden Kost zu vergleichen. Eine (überwiegend) vegetarische Ernährung enthält im Verhältnis mehr Magnesium und Kalium, während eine überwiegend auf Fleisch basierte Kost verstärkt die Mineralstoffe Calcium, Natrium und Phosphor enthält. Diese letzten drei sorgen für eine verstärkte Erregung bzw. Anspannung. Magnesium und Kalium hingegen sorgen im Herz-Kreislauf-System, in Nerven und Muskulatur für eine Entspannung. Es sind hier natürlich noch viele andere Mechanismen eingebunden. Es ist allerdings durchaus erwähnenswert, dass man auf Basis dieser Erkenntnisse einem Menschen, der unter Stress leidet, eine überwiegend vegetarische Ernährung ans Herz legen sollte. Jemand, der unter chronischer Erschöpfung oder Burnout leidet, kommt mit einer rein vegetarischen Ernährung meist nicht so gut zurecht. Auch das könnte am Verhältnis der Mineralstoffe zueinander liegen. Vor einigen Jahren habe ich in einer kleineren Gesundheits- Veröffentlichung einmal gelesen, dass sehr ängstliche und zögerliche Menschen mehr Natrium, sprich Salz verzehren sollten!

Mein Fazit

Mineralstoffe sind die Motoren des Lebens: neben ihren Aufgaben im Stoffwechsel steuern sie vor allen Dingen An- und Entspannung von Muskeln, Gefäßen und dem Herz. Sie steuern außerdem die Nervenreize. Durch geregelte Zufuhr kann man also das vegetative Nervensystem beeinflussen: Magnesium und Kalium verstärkt bei Ruhelosigkeit und Stress, aber auch bei oxidativem Stress. Calcium und Natrium kommen infrage bei Erschöpfung und Burnout, aber auch bei niedrigem Blutdruck.

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