Was sind und was können Nootropika?

Coli-Bakterien

Wir alle stehen unter Stress. Die einen von uns mehr, die anderen weniger. Aber: dem stressigen Alltag kann keiner mehr entfliehen.

Einiges an psychischer und mentaler Stressbelastung kommt durch unsere Arbeit zu Stande. Für die allermeisten von uns ist Arbeit mit Denken und Konzentration verbunden. Wenn die Arbeit als Stressbelastung empfunden wird, kann diese Belastung eine subjektive und eine objektive Komponente haben.

  • Die objektive Komponente: es ist tatsächlich zu viel Arbeit
  • Die subjektive Komponente: wir können uns nicht gut konzentrieren und klar denken und empfinden die Arbeitsbelastung daher als „stressig“

Aus dem zweiten Punkt folgt: wir können die subjektive, psychische und mentale Stressbelastung reduzieren, wenn wir klarer denken und uns besser konzentrieren können. Um einen Zustand besserer Konzentrationsfähigkeit und klaren Denkens zu erreichen, gibt es unter anderem die Möglichkeit, zu meditieren, autogenes Training oder Achtsamkeitsübungen durchzuführen.

Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit. Gut, eine besonders elegante Lösung ist dies nicht - aber zumindest ist sie natürlich. Man kann einen klaren Geist und ein besseres Konzentrationsvermögen tatsächlich schlucken - in Tablettenform!

Und diese Stoffe, die zu einem klareren Geist verhelfen, nennt man „Nootropika“.

Was sind Nootropika?

Das Wort „Nootropika“ ist aus dem griechischen abgeleitet und bedeutet so viel wie: „Substanzen, die das Denken unterstützen“. Sehr wahrscheinlich sind Sie mit der nicht so ganz harmlosen Substanz „Ritalin“ (Methylphenidat) vertraut.

Aber keine Panik! Und klarer denken und sich besser konzentrieren zu können, müssen Sie nicht zum Arzt rennen und sich ein rezeptpflichtiges Medikament verordnen lassen. Gute Nootropika gibt es nämlich auch aus der Natur. Hier die wichtigsten 7 Nootropika:

1

Vitamin B5 / Pantothensäure

Eventuell kennen Sie die Pantothensäure aus der Fernsehwerbung, wenn es um die Wundheilung geht. Eine gewisse „Wund- und Heilsalbe“ hat als Haupt-Wirkstoff Dexpanthenol, eine etwas umgebaute Variante von Pantothensäure, oder Vitamin B5. das ist aber nicht das einzige, was dieses Vitamin kann.

Falls Sie vor lauter Denken schon ganz erschöpft sein sollten und demzufolge auch keinen klaren Gedanken mehr fassen können, ist Vitamin B5 genau das richtige für Sie. Erstens ist es wichtig für die Synthese von Acetylcholin im Gehirn - der Nervenbotenstoff, der Ihnen beim Denken hilft. Zweitens ist es ein Bestandteil von Coenzym A - und das ist wiederum wichtig, um Stresshormone herunter zu regulieren. Kombiniert man diese beiden Dinge, ergibt das einen klaren Kopf unter mentalen Stresssituationen!

2

„Brahmi“ Bacopa monnieri

„Brahmi“ ist in Deutschland als Nahrungsergänzung noch relativ unbekannt. Im englischsprachigen Raum hat sich dieser Arzneipflanze ihren festen Platz in der Liste der gehirnanregenden Substanzen allerdings gesichert. Sie gilt in dieser Eigenschaft anderen Bekannten Arzneipflanzen wie sibirischer Ginseng oder Ginkgo als überlegen. Mit dieser Substanz kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: erstens sind die Reaktionen des Gehirns auf Stress entspannter. Zweitens wird sowohl die mentale Klarheit, als auch die Gedächtnisleistung gestärkt.

3

Acetyl-L-Carnithin

L-Carnithin ist eine Aminosäure, die im Kraftsport einen festen Platz hat. In dieser Form ist sie in der Tat nichts für „Gehirnathleten“. Als Acetyl-L-Carnithin allerdings schon: Acetyl-L-Carnithin (bitte achten Sie darauf, wenn Sie sich die Nahrungsergänzung kaufen!) ist eine biologisch besonders aktive Form dieser Aminosäure und sorgt für einen klaren Kopf, eine verbesserte Gedächtnisleistung und eine verbesserte Konzentrationsfähigkeit.

4

DMAE

Diese Substanz ist eine Vorstufe von Acetylcholin, sie hat zwei Methylgruppen. Durch diese Eigenschaft geht sie besonders leicht ins Gehirn und sorgt für verbesserte kognitive Fähigkeiten, ein verbessertes Erinnerungsvermögen und Gedächtnis. Auch DMAE macht „klar im Kopf“.

Jedoch werden all diese Substanzen von einer „Neuentdeckung“ von mir klar in den Schatten gestellt. Es handelt sich dabei um den Extrakt einer Pflanze, von der ich selbst bis vor kurzem noch nie etwas gehört habe:

5

Huperzin A

Ein Name, der klingt wie der Name einer seltsamen, neuen Designerdroge oder nach einem Hippie-Revival, in Wirklichkeit aber eine der stärksten Substanzen der Natur, die die Gehirnleistung und das Gedächtnis anregen. Huperzin A hemmt das Enzym, das Acetylcholin im Gehirn abbaut (die Cholinesterase) und wirkt dazu noch schützend auf die Nervenzellen. Um einen Effekt als Gehirn-Booster entfalten zu können, braucht es aus Sicht der Naturheilkunde geradezu lächerlich geringe Dosierungen, die in der Literatur mit 50-200 µg angegeben werden. Das sind 0,05-0,2 mg.

Es wirkt nicht nur verbessernd auf die Gehirn- und Gedächtnisleistung, sondern könnte ersten Studien zufolge auch vor Erkrankungen wie Alzheimer schützen. Huperzin A schützt das Gehirn vor oxidativem Stress und fördert die Erholungs- und Regenerationsfähigkeit von Nervenzellen, sogar nach mechanischen Traumen und Verletzungen, aber auch nach Infektionen (wie beispielsweise Meningitis bzw. Enzephalitis).

Abseits dieser fünf Substanzen gilt: alle Vitamine, Spurenelemente sowie pflanzlichen und mineralischen Nahrungsergänzungen, die vor Stress schützen, helfen auch den Gehirn. Der Grund:

Leichter bis mittlerer Stress stimuliert zwar das Gehirn, länger anhaltender oder starker Stress hemmt jedoch die Gehirn- und Gedächtnisleistung. Akuter, sehr starker Stress sorgt für die „Aussetzer“ im Gehirn („Blackout“). Dabei ist es natürlich wichtig, wie wir Stress subjektiv empfinden. Sind wir stresssensibel, ist die Gefahr eines „Blackouts“ natürlich wesentlich größer, als wenn wir gelassen und entspannt sind.

Die folgenden Substanzen können uns noch helfen, unsere Stressresistenz zu steigern:

  • Sibirischer Ginseng
  • Echter Ginseng
  • Magnesiumthreonat
  • Epigallocatechingallat (ein Wirkstoff aus den grünen Tee)
  • DHA und EPA (Omega-3-Fettsäuren)
  • Tryptophan, Griffonia (Vorstufen von Serotonin)
  • Inositol
  • Zink
  • bei Männern: Maca und Tribulus terrestris (sollen Testosteron steigern, Testosteron ist ein Gegenspieler von Kortisol, den körpereigenen Langzeit-Stresshormon) und
  • Lecithin (Phosphatidylcholin)

 

Mein Fazit

Nootropika helfen uns nicht nur, besser und klarer zu denken. Sie schützen auch vor mentalen und geistigen Erschöpfungszuständen, besonders Burnout-Syndrom. Es sind die Substanzen, die uns trotz aller Belastungen des modernen Alltags gleichzeitig wach und aufmerksam, aber doch entspannt halten!



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