Selen - Wichtiges Spurenelement für Ihre Gesundheit!

Selen

Ob Sie es glauben oder nicht: Selen wurde als Spurenelement im menschlichen Körper erst in 1975 nachgewiesen. Das ist gerade einmal 40 Jahre her. Vielleicht macht Ihnen diese Erkenntnis klar, dass die Wissenschaft vermutlich noch lange nicht aus gelernt hat.

Selen - das Spurenelement hat eine Eigenschaft mit Vitamin E gemeinsam

Es ist ganz normal, dass durch den Stoffwechsel im Organismus auch schädliche Stoffe entstehen. Diese schädlichen Stoffe nennt man freie Radikale. Sie entstehen zum Beispiel, wenn Fettsäuren oxidiert werden. Sie kennen das vom Cholesterin. Wenn dieses oxidiert wird, können sich in den Blutgefäßen gefährliche Ablagerungen bilden.

Darüber hinaus sind diese oxidierten Fettsäuren auch an verschiedenen Entzündungsprozessen beteiligt. Selen ist Teil eines Enzyms, das genau diesen Prozess verhindert. Allein aus dieser Eigenschaft lässt sich schon schließen, wie wichtig Selen für unsere Gesundheit ist. Die Eigenschaft, die Oxidation von Fettsäuren zu verhindern, hat Selen mit Vitamin E gemeinsam. Man nennt Selen und Vitamin E daher auch Antioxidantien oder Radikalenfänger.

Wo kommt Selen vor - und wie viel davon braucht der Mensch?

„Klein aber fein!“ - So könnte man die Rolle von Selen im menschlichen Körper beschreiben. Es kommt nur in sehr geringer Menge vor und der Körper benötigt auch nur sehr wenig davon. Nicht mehr als gerade einmal 15 mg Selen enthält der menschliche Körper. Die tägliche Zufuhr sollte zwischen 25 und 75 µg pro Tag betragen. „µg“ ist eine Abkürzung für Mikrogramm und bedeutet: Millionstel Gramm.

Was der Körper täglich an Selen benötigt, ist also vor allen Dingen im Vergleich mit anderen Mineralstoffen und Spurenelementen lächerlich wenig.

Die wertvollsten pflanzlichen Selenquellen sind Kokosraspel und Paranüsse. Von ihnen genügen bereits wenige Gramm pro Tag, und der Selenbedarf ist gedeckt. Auch bei Fisch kommt man relativ schnell auf den Tagesbedarf an Selen: Knapp 50 g Thunfisch pro Tag decken bereits den Bedarf, ebenso 30 g Makrelen und sage und schreibe nur 10 g Forelle. In Hülsenfrüchten, Nüssen und verschiedenen Fleischsorten kommt ebenfalls Selen vor. Theoretisch, so könnte man meinen, ist der Bedarf leicht zu decken.

Selen - wenn der Bedarf trotzdem nicht gedeckt wird…

Aber wie das so ist mit der Ernährung: etwas essen und etwas wirklich in den Körper aufnehmen sind zwei unterschiedliche Dinge. Das trifft (leider) auch auf Selen zu. Wie gesagt: wer sich einigermaßen vernünftig ernährt, müsste sich theoretisch um seine Versorgung mit Selen keine Sorgen machen. Der korrekten Aufnahme dieses Spurenelements stehen allerdings einige Probleme entgegen, die gar nicht mal untypisch sind.

  • Für die optimale Verwertung von Selen benötigt der Körper die Vitamine A, C und E in ausreichend hoher Menge. Die Vitamine A und E sind fettlöslich. Daher sollte man ausreichend gesunde Fette zu sich nehmen
  • Das wird bereits ein Problem, wenn die Bauchspeicheldrüse zu schwach ist oder gar die Gallenblase entfernt
  • Auch bei einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung oder einem Zwölffingerdarmgeschwür kann es zu Problemen mit der Selenversorgung kommen, ebenso bei Zöliakie
  • Ein weiteres Problem ist auch die Niereninsuffizienz bzw. die Dialyse: hierbei kommt es zu einem Verlust dieses wichtigen Spurenelementes
  • Die Erbkrankheit Mukoviszidose sorgt ebenfalls für eine verringerte Aufnahme von Selen
  • Diabetiker sollten besonders auf ihre Selenzufuhr achten!

Schwangere und stillende Frauen haben einen etwas höheren Tagesbedarf an Selen, er wird auf etwa 75 µg pro Tag geschätzt.

Selen - wie wichtig ist es für unsere Gesundheit?

Kurz zusammengefasst, benötigt der Körper Selen für folgende Prozesse:

  • Wie oben bereits gesagt: zur Bindung freier Radikale und zur Entgiftung des Körpers
  • Selen lindert Entzündungen
  • Selen spielt eine Rolle bei der Infektabwehr
  • Selen spielt eine Rolle bei der Balance der Schilddrüsenhormone
  • Selen spielt eine wichtige Rolle bei der Entgiftung von Schwermetallen. Hierfür ist eine organische Verbindung wichtig.

Welche Folgen hat, kurz zusammengefasst, ein Selenmangel?

In extremen Selenmangelgebieten beobachtet man Herzmuskelerkrankungen und Knochenerkrankungen, das so genannte Kashin-Beck-Syndrom. Diese extremen Folgen sind bei uns so gut wie ausgeschlossen. Dennoch hat ein Selenmangel weit reichende Folgen für die Gesundheit:

  • Die Schilddrüsenfunktion leidet, es kommt zu Unterfunktion
  • Das Hautbild ändert sich, es kommt zu weißen Flecken auf den Fingernägeln, dünnem Haar und Haarausfall
  • Es entwickelt sich ein Infektabwehrschwäche
  • Die Spermienqualität wird vermindert, es kommt zu Unfruchtbarkeit
  • Muskelschäden, Schädigung von Nervenzellen sind langfristige Folgen
  • Langfristiger Selenmangel kann die Entstehung verschiedener Krebsarten begünstigen: Brustkrebs, Lungenkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs und Eierstockkrebs
  • Verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen können entstehen oder verstärkt werden, unter Umständen kommt es auch zu Bluthochdruck

Selen: hilft eine Nahrungsergänzung gegen bestimmte Krankheiten?

Wenn man wissenschaftliche Artikel zum Thema Selen studiert, fällt auf: oft wird bei medizinischen Wirksamkeitsstudien Selen mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln kombiniert. Auf der anderen Seite scheint es in diesem Verbund gegen viele verschiedene Erkrankungen zu wirken, die man Selen allein gar nicht „zutraut“.

  • Eine griechische Studie aus dem Jahr 2010 belegt, dass Selen therapeutisch zusammen mit Levothyroxin die Symptome einer Hashimoto-Erkrankung reduziert und das Allgemeinbefinden verbessert
  • Eine neuere Studie aus 2016 bringt die Einnahme von Selen mit einer geringeren Entwicklung von so genannten Autoantikörpern bei Autoimmun-Schilddrüsenentzündung in Verbindung
  • Eine schon etwas ältere Studie aus dem Jahr 1999 sieht eine positive Wirksamkeit von Selen kombiniert mit alpha-Liponsäure und Mariendistelextrakt bei Hepatitis Typ C - die im Übrigen besser sein soll als bei der medizinischen Standardtherapie mit Interferon
  • Eine Kombination von Selen und Mariendistelextrakt führte laut einer Studie von 2013 zu einer Reduktion von PSA (dem Faktor, der bei Prostatakrebs erhöht ist)
  • Menschen mit erhöhtem Blutdruck und einer Störung der Blutfettwerte profitieren laut einer Studie von 2014 durch den regelmäßigen Verzehr von Paranüssen, die sehr reich an Selen sind
  • Im Jahr 2004 gab es eine kleinere Studie, laut der die Kombination von Selen und Dorschlebertran chronische Nebenhöhlenentzündungen erfolgreich therapieren können
  • Eine mexikanische Studie aus dem Jahr 2006 belegt, dass Frauen mit einer Endometriose - eine Erkrankung, die mit Verwachsungen im Bereich der Eierstöcke einhergeht - von der regelmäßigen Zufuhr von Antioxidantien, unter anderem Zink, Selen, Vitamin C und E, profitieren können

Grob geschätzt gibt es sicherlich über 200 Studien, in denen die Wirkung von Selen als Nahrungsergänzung auf verschiedene Krankheitszustände untersucht wurde. Die meisten davon mit einem positiven Resultat.

Mein Fazit

Ja, es ist tatsächlich so: nur, weil man etwas in sehr geringen Mengen benötigt, heißt es nicht, dass es auch ohne geht. Dieser Spruch trifft uneingeschränkt auf Selen zu. Zwar ist es in Mitteleuropa theoretisch relativ leicht, den täglichen Bedarf zu decken. Auf der anderen Seite können aber durch viele verschiedene Umstände Mangelerscheinungen entstehen. Meine Empfehlung daher: verzehren Sie regelmäßig selenreiche Nahrungsmittel, auch wenn Sie keine der in diesem Artikel erwähnten Krankheitszustände haben!



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