Wie Sie bei Untergewicht gesund zunehmen können

Untergewicht

Auf nahezu jede Gesundheitsseite, auf jeden Gesundheitsartikel, auf den Sie stoßen, ist es eines der Hauptthemen: Übergewicht! 40% der erwachsenen Deutschen haben wohl mindestens leichtes Übergewicht, das Thema Fettleibigkeit betrifft nach aktuellen Schätzungen rund 12%. Dahinter tritt jedoch ein anderes Thema in den Schatten, das aber für die Betroffenen deswegen nicht weniger Brisanz hat: Untergewicht.

Wenn Sie als Mann 1,84 m groß sind und 59 kg wiegen, werden Sie wahrscheinlich öfter von Außenstehenden angesprochen, als wenn Sie bei gleicher Größe 115 kg auf die Waage bringen. Dass dieses Thema bei Frauen auf größere „Akzeptanz“ stößt (leider!!!), liegt an dem Magerwahn der Modelszene. Aber ob Mann oder Frau, gesund ist dieses Untergewicht in keinem Fall.

Das „Hardgainer“-Trainingsprogramm

Untergewichtige, die nur schwer zunehmen, können natürlich auch über Krafttraining Muskelmasse aufbauen. Man muss nur richtig damit beginnen: Selten trainieren (Anfänger 2x wöchentlich, Fortgeschrittene alle vier bis fünf Tage), kurz aber intensiv trainieren, wenige Sätze, aber relativ viele Wiederholungen und vor allen Dingen die Grundübungen: Kniebeugen, Bankdrücken, Kreuzzug, Klimmzüge.

Trainieren Sie die großen Muskelgruppen und beschränken Sie sich auf drei bis vier Trainingsvarianten pro Training. Aufwärmen sollte als solches verstanden werden und nicht als „Ausdauertraining“. Dehnen Sie alle großen Muskelgruppen – das erleichtert den Muskelaufbau (ehrlich!). Wechseln Sie die Übungen im Sechs-Wochen-Turnus, denn die Muskulatur „gewöhnt“ sich an bestimmte Bewegungsabläufe und reagiert dann nicht mehr mit Wachstum.

Was Sie gegen Untergewicht tun können!?

Vielleicht beneidet Sie der/die ein(e) oder andere um ihre Stromlinienform. Doch wenn Sie morgens in den Spiegel sehen und sich nicht mögen, weil Ihnen einiges fehlt – nämlich einige Pfunde – wenn Sie sich matt und kraftlos fühlen oder der Kreislauf nicht in Gang kommt, dann sollten Sie anfangen, diese Tipps im Umgang mit Untergewicht zu beherzigen.

Beruhigen Sie Ihre Schilddrüse

Mit einigen Hausmittelchen lässt sich die Schilddrüsenfunktion, so sie denn leicht erhöht ist, auf normale Werte drosseln. Bewährt haben sich, das tägliche Einreiben der Schilddrüsenregion mit Extrakt aus Eichenrinde, der Verzehr von Brunnenkresse, Radieschen oder Rettich (roh). Verbannen Sie jodiertes Speisesalz zumindest vorübergehend aus der Ernährung (achten Sie auch darauf, wenn sie Fertiggerichte verzehren – fast überall ist jodiertes Speisesalz dazu gegeben!). Greifen Sie auf Steinsalz zurück.

Darüber hinaus sollten Sie auch Glutamat und Phosphatverbindungen vermeiden. Meiner Erfahrung nach machen diese nervös, innerlich unruhig und erhöhen den Stoffwechselgrundumsatz. Verzichten Sie ebenso auf Bohnenkaffee und schwarzen Tee. Manche Personen sollten auch auf Grüntee verzichten.

Was ist Untergewicht?

Von Untergewicht spricht man bei einem Body-Mass-Index, der unter 18,5 liegt. Der Body-Mass-Index berechnet sich nach der Formel Gewicht in kg/(Körpergröße in m)². Bei meiner Größe (1,88 m) und meinem derzeitigen Gewicht (88 kg) würde ich demnach einen BMI von 88 kg / 1,882 = 24, und damit im Bereich des Normalgewichts. Wäre dieser Wert unter 18,5, wäre ich untergewichtig. Das wäre bei einem Gewicht von 65,4 kg oder weniger der Fall.

Untergewicht – tappen Sie nicht in die verführerische „Junk Food-Falle“

„Sie können futtern was sie wollen und sind trotzdem immer schlank“ – wenn Sie diesen (neidischen) Satz hören, nicken Sie keinesfalls mit dem Kopf. Es stimmt nämlich nicht. Klar, es ist naheliegend, anzunehmen, dass selbst Sie mit entsprechend hohen Kalorienzahlen zwangsläufig zunehmen müssten.

Doch Versuche haben gezeigt, dass Menschen mit einem so genannten „Turbo-Stoffwechsel“ schneller zunehmen, wenn sie eine vollwertige Ernährung mit normalen Kalorienzahlen pflegen, als wenn sie viel Fettes und Süßes mit hohen Kalorienzahlen in sich reinstopfen. Dafür gibt es drei einleuchtende Gründe:

  • Sind sie ein "Hardgainer"

Sie sollten erstens kein Fett zunehmen, sie wollen zweitens kein Fett zunehmen und dritten können Sie das auch nicht – dafür laufen bestimmte Verbrennungsprozesse in Ihrem Stoffwechsel zu schnell ab. Deswegen wird das auch mit Junk Food nichts. Abgesehen davon: Auch wenn Sie nicht zunehmen von fettem Imbiß-Fraß – die Gesundheit schädigt es trotzdem!

  • Sie wollen Muskulatur

Und die liefert kein Junk Food. Es liefert auch keinen schnellen Körperaufbau.

  • Das Zeugs beeinträchtigt Ihre Darmfunktionen

Und damit verdauen Sie noch schlechter, und nehmen eher noch ab als zu. Sie werden längerfristig sogar krank, können beispielsweise eine so genannte Pankreasinsuffizienz entwickeln, eine mangelhafte Funktion der Bauchspeicheldrüse. Dann haben Sie gar keinen Appetit mehr und Ihnen ist dauernd schlecht…

Machen Sie einen Grundumsatz- und Stoffwechseltest

Der Stoffwechselgrundumsatz ist ein wichtiger Marker für die „Verbrennung“ von Kalorien, die im menschlichen Körper stattfindet. Ein Grundumsatztest kann ermitteln, ob der Stoffwechselgrundumsatz zu hoch ist, oder, um es mal technisch auszudrücken, die „Leerlaufdrehzahl“ erhöht ist.

Danach sollte man dann allerdings nach den Gründen fahnden. Am wahrscheinlichsten sind: Hormonelle Fehlfunktionen, Stress oder eine falsche Ernährung (in dieser Reihenfolge).

Regelmäßiger Schlaf ist wichtig

Ohne richtigen Schlaf, 8 Stunden pro Tag, möglichst nicht nach halb 11, ist alles „Essig“. Melatonin (das Schlafhormon) wird schon früh frei geschüttet und Ihr Körper sollte etwas von dieser Erholungsphase haben.

Spätes Schlafen ist „STRESS“ und wird vom Körper immer mit einer abbauenden Stoffwechsellage beantwortet (man nennt das „katabol“). Partys und alkoholische Getränke produzieren im Körper auch „STRESS“ und der Körper reagiert ungnädig.

Essen bis zur Sättigung – nicht bis Sie platzen!

Der letzte wichtige Punkt. Wer Probleme mit dem Zunehmen hat, der wird die Situation nicht bessern, indem er sich vollstopft – auch wenn es gesund ist. Der Körper kann das nicht aufnehmen, eine optimale Nährstoffverwertung ist nicht gegeben, dafür ist der Enzymhaushalt des Zivilisationsmenschen zu schwach. Dann essen Sie lieber vier- bis fünf Mal am Tag und haben so mehr von der gleichen Kalorienmenge, wie aus drei Mahlzeiten am Tag und mit Magenschmerzen!

Mein Fazit

Untergewicht, weil Sie nur an Selleriestangen knabbern? Das ist ein Mythos, der sich bei mehreren hinsehen schnell entzaubert. Manche Menschen verfügen über einen so genannten „Turbostoffwechsel“. Und der ist keineswegs so gesund, wie es scheint. Denn mit dem Mehr an Kalorien können auch Sie Ihren Darm und Stoffwechsel schädigen - auch wenn Sie dabei schlank bleiben. Die Geheimnisse einer gesunden Gewichtszunahme: effektives Training, vollwertige Ernährung, Stressabbau und Hormonpflege!

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