Wadenkrämpfe - Wirklich nur Magnesiummangel?

Wadenkrämpfe

Sollten Sie das Wort „Wadenkrämpfe“ hören und gleich im nächsten Atemzug „Magnesium!“ rufen, liegen sie richtig - meistens. Aber Vorsicht: Nicht immer steht hinter dem Wadenkrampf ein Magnesiummangel. Und manchmal steckt hinter den meist während der Nacht auftretenden Krämpfen auch ein ernsthaftes, gesundheitliches Problem.

 

Wadenkrämpfe = Magnesiummangel?

Sie sind beim Arzt ihres Vertrauens. Während des jährlichen Routine-Checks erwähnen sie beiläufig auch Ihre immer wieder nächtlich auftretenden Wadenkrämpfe. Die Standardantwort in diesem Fall wird sein: „ich verschreibe Ihnen ein gutes Magnesiumpräparat!“ Aber nicht immer ist es Magnesium, das fehlt…

 

Auch andere Mineralstoffe können bei Wadenkrämpfen fehlen!

Im Prinzip können von den großen Mineralstoffen alle fehlen: in erster Linie Magnesium, aber auch Kalium, Calcium und sogar Natrium. Letzteres besonders dann, wenn sie erst kürzlich eine akute Durchfallerkrankung hinter sich gebracht haben. Auch bei chronischen Nierenleiden und bei einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung kann es zu Natriummangel kommen. Krämpfe verursachen diese Mängel an Mineralstoffen eher indirekt. In der Medizin nennt man dies „Elektrolyt-Ungleichgewicht“. Dadurch ist die Reizleitungsfähigkeit der Nerven verändert. Muskeln verspannen sich, es kommt zu Krämpfen.

Wadenkrämpfe: wenn Sportler über sich hinaus wachsen

Ein weiterer, offensichtlicher Grund für das Auftreten von Wadenkrämpfen ist die Anreicherung von Milchsäure im Gewebe. Milchsäure, oder sportlicher: Lactat, wird bei starken bzw. ungewohnten Anstrengungen gebildet. Wenn Bewegungsmuffel plötzlich einen 1000 m hohen Berg hinauf wandern, aber auch wenn passionierte Sportler ihr Trainingsprogramm völlig verändern. Wenn die Muskulatur es nicht gewohnt ist, ist sie schnell über anstrengt und es wird Lactat gebildet.Im Gegensatz zu den bei Magnesiummangel plötzlich kommenden und gehenden Krämpfen kann es hier zum „Dauerkrampf“ kommen. Die Qualität des Schmerzes unterscheidet sich etwas vom klassischen Krampf. Liebe Sportler: selbst wenn sie noch so gut durchtrainiert sein sollten - wenn Sie eine Trainingsroutine ändern, wundern Sie sich bitte nicht über Lactatanreicherung in der Muskulatur!

 

Wadenkrämpfe - welche Mittel aus der Naturheilkunde helfen

Schon in meiner Anfangszeit als Heilpraktiker habe ich gelernt - es muss nicht immer ein Magnesiumpräparat als Nahrungsergänzung sein. Bei Wadenkrämpfen hilft auch sehr gut von den Schüsslersalzen die „Nr. 7“ Magnesium phosphoricum D6 als so genannte „heiße 7“. Dabei werden zehn Lutschtabletten in eine Tasse mit heißem Wasser ein gerührt und löffelweise über 1 Stunde getrunken. Alle 2-5 Minuten wird ein kleiner Teelöffel eingenommen. Nach der reinen Lehre sollte man eine Plastiklöffel verwenden.Als Vorbeugung gegen Muskelkater hilft auch die Nr. 3 von den Schüsslersalzen, Ferrum phosphoricum D12. Man nimmt einfach zwei Tabletten vor Beginn der sportlichen Belastung ein. Für Sportler bieten sich weitere Möglichkeiten an: ein so genanntes „basisches Fußbad“ direkt im Anschluss an die sportliche Betätigung. Dem Prinzip der Osmose folgend, wird die Milchsäure durch ein Fußbad über den Fuß in das basische Wasser gezogen. Das sollte optimaler Weise einen pH-Wert von 8,5 aufweisen. Das Fußbad sollte mindestens 1 Stunde bei moderater Wassertemperatur von 32-38° vorgenommen werden. Viele Sportler berichten Verbesserungen bei der Einnahme von Präparaten mit rechtsdrehender Milchsäure. Diese bildet mit der im Muskel bei Anstrengung entstehenden linksdrehenden Milchsäure ein so genanntes „Racemat“, wird so gebunden und aus der Muskulatur ausgeschwärmt - vorausgesetzt, man trinkt genug. Auch Enzympräparate haben sich als hilfreich erwiesen. Rechtsregulat und Kanne Brottrunk können auch positive Wirkungen entfalten.

Vorsicht! Wadenkrämpfe können auch auf etwas Ernstes hindeuten!

Leider sind Wadenkrämpfe nicht immer so „harmlos“ und leicht behebbar. Sollten Sie an Ihrem Lebensstil und ihrer sportlichen Betätigung keine Veränderungen vorgenommen haben, aber dennoch kurzfristig Wadenkrämpfe auftreten, sollten Sie unbedingt die Durchblutung im Auge haben. Wadenkrämpfe können nämlich durchaus auch Thrombose sowie allgemeine Durchblutungsstörungen ankündigen. Ja, im Hintergrund kann sich sogar ein nicht erkannter Diabetes abspielen! Vor allen Dingen, wenn Sie vorher nicht zu Wadenkrämpfen geneigt haben, sollten Sie hellhörig werden und unbedingt einen Arzt zu Untersuchung aufsuchen!

Mein Fazit

Bei Wadenkrämpfen fehlt nicht immer nur Magnesium. Magnesium hilft in den meisten Fällen. Es ist aber nur kurzfristig, wenn andere Ursachen hinter den Krämpfen stehen. Auch andere Mineralstoffungleichgewichte können nicht ausgeschlossen werden. Vor allen Dingen bei Durchfallerkrankungen und Infekten verschiebt sich oft das Elektrolytgleichgewicht. Wird eine sportliche Betätigung neu begonnen oder eine Trainingsroutine geändert, können Wadenkrämpfe durch Milchsäure auftreten. Sollten Wadenkrämpfe scheinbar aus dem Nichts heraus auftreten, ist Vorsicht angezeigt! Im Hintergrund können ernsthafte Durchblutungsstörungen, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und sogar Diabetes stehen!

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