Zimt - Naturheilmittel oder gar ungesund?
was fällt Ihnen als erstes ein, wenn Sie die drei Worte „Advent“, „Weihnachten“ und „Gewürze“ in einem Satz denken? Richtig: Zimt! Zimt begleitet uns durch die Adventszeit, ob im Glühwein, im Rotkohl oder im Gebäck. Wo steckt es nicht, das edle Gewürz aus Südostasien?
Zimt: Nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund!!
Er kommt aus einer sehr warmen Gegend und wärmt von innen...
Wenn Sie geographisch ein wenig bewandert sind, werden Sie mit Zimt eine große Insel im indischen Ozean, genauer gesagt südlich von Indien, assoziieren: Sri Lanka, das früher den Namen „Ceylon“ hatte. Daher auch der Name der wohl bekanntesten und edelsten Sorte: „Ceylon-Zimt“.
In Glühwein findet es sich oft als Gewürz, sehr oft zusammen mit Nelkenpulver. Die beiden Gewürze eint neben dem erstaunlichen Zellschutzpotential (man nennt es auch „antioxidative Wirkung“) eine weitere Eigenschaft, sie wärmen von innen.
Natürlich ist Glühwein heiß und enthält Alkohol, aber zusätzliches „inneres Feuer“ schafft er aufgrund seiner Gewürze. Das wurde auch schon lange in den traditionellen Heilweisen der östlichen Medizin erkannt. Demnach wärmt, entkrampft und beruhigt Zimt.
Es hat einen Namen, den wohl nur ein Diplom-Chemiker fehlerfrei aussprechen kann...aber es hilft bei Diabetes!
Bekannt geworden ist eine Studie von 2004, nachdem ein Inhaltsstoff von Zimt helfen kann, Blutzuckerschwankungen zu mildern: MHCP. Zimt wird daher seit einigen Jahren als Nahrungsergänzung bei Diabetes Typ 2 eingesetzt.
Diese Substanz, ausgeschrieben schier unaussprechlich: „Methylhydroxy-Chalcone-Polymer“ wirkt sich nicht nur auf den Blutzuckerspiegel, sondern auch auf die Blutfettwerte aus: LDL- (das ist das schlechte Cholesterin) und Triglyceride werden gesenkt.
In der Erfahrungsmedizin gibt es einige Hinweise darauf, dass Zimt in einer Gewürzmischung, etwa mit gemahlenem Koriander, Chili und Kurkuma, zur Senkung des Blutdrucks beitragen kann.
Ich kann mir im Moment nicht genau erklären, wo es herkommt, es ist aber anzunehmen, dass diese Gewürzmischung (Chili entsprechend vorsichtig dosiert!) entzündungshemmend wirkt, so Herde im Körper ausschaltet und oxidativen Stress hemmt, was zur Blutdrucksenkung beitragen dürfte.
Was ist dran an den Warnungen gegen Zimt?
Aufgrund eines Inhaltsstoffes werden in Deutschland (allerdings nur da) Warnungen gegen Zimt ausgesprochen. Die jährliche Verzehrmenge sollte 600 g nicht überschreiten, da eine Gruppe von Inhaltsstoffen, die so genannten „Kumarine“ als Leberschädigend gelten.
Diese Substanzen wurden und werden in der Medizin als Blutverdünner eingesetzt („Marcumar“). Allerdings: Ob diese schlechte Wirkung vom medizinisch verwendeten Kumarin eins zu eins auf die Inhaltsstoffe des Zimt übertragen werden können, steht auf einem anderen Blatt.
In anderen Ländern wird jedenfalls nicht vor dem Verzehr von Zimt gewarnt, und abgesehen davon bedeutet die Höchstmenge von 600 g jährlich, dass Sie pro Tag einen knappen halben Teelöffel des Gewürzes verzehren dürfen.
Mit dieser Menge (sonstige zimthaltige Lebensmittel sind natürlich nicht eingeschlossen) profitieren Sie in jedem Fall von den gesundheitlichen Vorteilen von Zimt, ohne das Risiko zu haben.
Aber davon mal abgesehen, wissenschaftlich erhärtende Belege für eine mögliche schädigende Wirkung von Kumarin, das in Zimt enthalten ist, existieren bis heute nicht.
Welche Sorte?
Klarer Fall, hat man die Wahl zwischen Ceylon-Zimt (qualitativ hochwertig, niedriger Kumarin-Gehalt, teuer) und Cassia-Zimt (qualitativ nicht so hochwertig, höherer Kumarin-Gehalt, billiger) sollte man in jedem Fall den Ceylon-Zimt bevorzugen!
Das überwiegend aus der Weihnachtsbäckerei bekannte Gewürz hat einige gesundheitliche Vorteile. Vor allen Dingen Diabetiker und Bluthochdruckpatienten können von Zimt profitieren. Ob an den Warnungen, Zimt sei in größeren Mengen gesundheitsschädlich, wirklich etwas dran ist, darf bezweifelt werden. Zwar ist „Kumarin“ in hoher Dosierung leberschädigend, aber bei Nahrungsmitteln gilt: das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile!
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